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Der Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine ist nach ukrainischen Angaben durch einen massiven Druckabfall nach einem Raketenbeschuss verursacht worden.
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Update

Mögliche Ursache für Malaysia-Airlines-Absturz: Kiew: MH17-Absturz durch Druckabfall nach Raketenbeschuss

Nach ukrainischen Angaben ist die Malaysia-Airlines-Maschine durch einen massiven Druckabfall nach einem Raketenabschuss abgestürzt. Mittlerweile drängt die ukrainische Armee immer weiter an die Absturzstelle vor.

Der Absturz der ist nach ukrainischen Angaben durch einen massiven Druckabfall nach einem Raketenbeschuss verursacht worden. Die Auswertung der Flugschreiber durch internationale Ermittler habe ergeben, dass das Flugzeug von mehreren Raketensplittern getroffen worden sei, teilte ein Sprecher des ukrainischen Rats für Sicherheit und Verteidigung am Montag in Kiew mit. "Der Grund für die Zerstörung und den Absturz des Flugzeuges war ein massiver explosionsartiger Druckabfall, der durch die Durchlöcherung infolge einer Raketenexplosion entstand." Das Niederländische Untersuchungsbüro für Sicherheit (OVV), das die internationalen Untersuchungen zum Absturz von Flug MH17 leitet, wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren. Das OVV werde sich erst äußern, wenn sich aufgrund der Ermittlungsergebnisse ein vollständiges Bild der Vorgänge abzeichne, sagte Sprecherin Sara Vernooij der Nachrichtenagentur AFP. Die Blackboxes werden von der britische Untersuchungsbehörde für Luftunfälle (AAIB) ausgelesen. Analysiert werden die Daten von einem internationalen Team unter Führung der Niederlande.

Armee stürmt mehrere Städte rund um Unglücksstelle

Die ukrainische Armee ist bei ihrer Offensive im Osten des Landes am Montag bis in das Absturzgebiet des malaysischen Passagierflugzeugs vorgedrungen. "Die Ukrainer haben Teile des Absturzortes unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Vize-Regierungschef der selbstproklamierten "Volksrepublik Donezk", Wladimir Antjufejew. Der Pressedienst der ukrainischen Armee für den Militäreinsatz erklärte, die Truppen seien in die Städte Schachtarsk und Tores eingedrungen. Auch um die Ortschaften Perwomaysk und Snischne gebe es Kämpfe mit prorussischen Separatisten mit dem Ziel der "vollkommenen Befreiung".

Ukrainische Armee stürmt Städte um MH17-Absturzstelle

Die ukrainischen Truppen seien in die Städte Schachtarsk und Tores eingedrungen und lieferten sich Kämpfe mit prorussischen Separatisten mit Blick auf "eine vollkommene Befreiung" weiterer Ortschaften, teilte der Pressedienst für die Militäroperation im Osten des Landes in einer Erklärung mit. Eine Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli mit 298 Menschen an Bord in der Ostukraine abgestürzt, Kiew und die Separatisten werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben.

Prorussische Separatisten kontrollieren die Absturzstelle der MH17.
Prorussische Separatisten kontrollieren die Absturzstelle der MH17.
© AFP

UN-Einschätzung: Abschuss der MH17 könnte Kriegsverbrechen sein

Der mutmaßliche Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine mit fast 300 Menschen an Bord könnte sich nach UN-Einschätzung als Kriegsverbrechen erweisen. „Es muss deshalb unbedingt eine rasche, gründliche und unabhängige Untersuchung dazu geben“, forderte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Montag in Genf. Sie stellte einen neuen UN-Bericht zur Lage in der Ostukraine vor. Der Bericht kommt unter anderem zu dem Schluss, dass die Separatisten auch von zahlreichen Russen befehligt werden. Von Mitte April bis Mitte Juli seien in dem Konflikt mehr als 1100 Menschen getötet und mehr als 3400 verletzt worden. Erkenntnisse zum Absturz von Flug MH17 am 17. Juli konnte es in dem kurz vor der Katastrophe fertiggestellten Bericht nicht geben. Kämpfe in der Region lassen derzeit eine unabhängige internationale Untersuchung nicht zu.

Russland fordert MH17-Ermittlungen unter Dach der UN

Nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 im Konfliktgebiet Ostukraine hat sich Russland für Ermittlungen unter der Ägide der Vereinten Nation ausgesprochen. Eine solche Untersuchung sollte möglichst schnell beginnen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. „Dafür sollte der Weltsicherheitsrat eine entsprechende Entscheidung treffen“, betonte Lawrow. Eine UN-Mission in dem von blutigen Kämpfen erschütterten Gebiet könne die nötige Sicherheit für Ermittlungen garantieren, meinte Lawrow. Russland sehe mit Besorgnis, dass einige Beteiligte versuchten, mit der Ukraine auf bilateralem Weg eine Untersuchung der Tragödie vom 17. Juli zu vereinbaren. Er warnte davor, dass Spuren verwischt werden könnten. Russland gibt der Ukraine die Verantwortung für den Flugzeugabsturz. (AFP,dpa)

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