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Die gesuchten drei Terroristen und mutmaßlichen Beteiligten beim Überfall auf den Geldtransporter - auf einem Infoblatt des BKA.
© dpa

Rote Armee Fraktion: Kehrt der Links-Terror zurück?

2015 überfielen Ex-Terroristen der RAF einen Geldtransporter. Doch es ist unwahrscheinlich, dass damit der linke Terror zurückkehrt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Frank Bachner

Drei ehemalige Terroristen der Roten Armee Fraktion überfallen 2015 erfolglos in Diepholz einen Geldtransporter, sie stehen im Verdacht, kurz darauf in Wolfsburg auf ähnliche Weise zugeschlagen zu haben. Das Reizwort RAF löst Alarmsignale aus. Kehrt etwa der Links-Terror zurück? Sind jetzt nicht mehr bloß radikale Islamisten das Problem? Doch da kann Entwarnung gegeben werden: Diese Form von Links-Terrorismus wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückkehren. Die Überfälle dienten wohl nur zur Sicherung des Lebensunterhalts. Nichts spricht dafür, dass ältere Männer und eine reife Frau plötzlich wieder den bewaffneten Kampf aufnehmen wollen. Die RAF hatte sich 1998 aufgelöst, zum Schluss heillos zerstritten über die Frage, ob Mord noch ein Mittel der RAF-Politik ist. Das Auflösungsschreiben ist das klare Eingeständnis einer verfehlten Strategie. Freimütig bekannten die Autoren, dass die Fixierung auf mörderische Attentate ohne den gleichzeitigen Versuch, eine politische Antwort auf Probleme zu finden, gescheitert ist. Zudem hatten diverse inhaftierte RAF-Mitglieder auch längst eine Abkehr von der alten Strategie gefordert. „Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte“, steht im Auflösungsschreiben. Das wird sie bleiben, Geschichte.

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