Boko Haram: Kämpfer töten eigene zwangsverheiratete Frauen
Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram haben in Nigeria ihre eigenen Frauen getötet, damit sie im Falle einer militärischen Niederlage nicht neue Männer heiraten. Die Frauen waren mit den Kämpfern zwangsverheiratet worden.
Im Nordosten Nigerias sind Augenzeugenberichten zufolge dutzende zwangsverheiratete Frauen von Kämpfern der Islamistengruppe Boko Haram ermordet worden. Die Islamisten in der Stadt Bama hätten befürchtet, von vorrückenden Soldaten getötet oder von ihren Ehefrauen getrennt zu werden, sagten mehrere Augenzeugen am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten ihre Frauen getötet, um zu verhindern, dass sie Soldaten oder sogenannte Ungläubige heirateten.
Die Boko-Haram-Kämpfer hätten von einem bevorstehenden Militärangriff auf Bama gehört, woraufhin sie ins nahegelegene Gwoza geflüchtet seien, berichteten die Zeugen. Vorher hätten sie entschieden, "ihre Frauen zu töten, damit sie niemand anderes heiraten". Ein Mitglied einer Bürgerwehr, die an der Seite der Armee zur Befreiung von Bama kämpfte, berichtete von "dutzenden Frauenleichen" in der Stadt. Andere Zeugen nannten ähnliche Zahlen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen. Der für Nigerias nationale Sicherheit zuständige Sprecher Mike Omeri erklärte, sich um eine Überprüfung zu bemühen.
Dem Aufstand der Islamisten von Boko Haram fielen im Nordosten Nigerias seit 2009 mehr als 13.000 Menschen zum Opfer. Die Gruppe ist für zahlreiche Massaker verantwortlich. In Schulen und an Universitäten tötete die Gruppe bereits zahlreiche Schüler und Studenten, weil diese nach einem sogenannten ungläubigen Lehrplan unterrichtet würden. Am Donnerstag griff Boko Haram Zeugenaussagen zufolge die Stadt Gamboru an und tötete elf Menschen. (AFP)
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