Zustimmung zur EU sinkt: Jeder Zehnte würde für den "Dexit" stimmen
Vor der Europawahl Ende Mai verliert die EU an Attraktivität. Auch in Deutschland.
Die Zustimmung zur EU ist vor der Europawahl in Deutschland zurückgegangen. Im am Donnerstag veröffentlichten Eurobarometer des EU-Parlaments gaben 76 Prozent der Befragten in Deutschland an, sie hielten die EU-Mitgliedschaft für eine "gute Sache". Dieser Wert, der deutlich über dem EU-Durchschnitt blieb, liegt fünf Prozentpunkte unter dem der letzten Befragung im Herbst.
Gestiegen um einen Prozentpunkt auf zehn Prozent ist der Wert derjenigen, die in Deutschland für den "Dexit" stimmen würden.
In der gesamten Europäischen Union ohne Großbritannien fanden 61 Prozent die EU-Mitgliedschaft eine "gute Sache", wie das EU-Parlament mitteilte. Dies war ein Prozentpunkt weniger als im Herbst, als der höchste Wert seit 26 Jahren erreicht worden war. Am wenigsten begeistert von der EU waren die Menschen in Tschechien (33 Prozent) und Italien (36 Prozent).
Die meisten Menschen würden sich auch in Tschechien bei einer Volksabstimmung für einen EU-Austritt aussprechen. Dies gaben dort 24 Prozent an. Auf Platz zwei folgten Österreich, Frankreich und Griechenland (alle 21 Prozent).
Nur 38 Prozent wussten bei der Befragung im Februar und Anfang März bereits, dass im Mai Europawahlen stattfinden.
Für die Erhebung wurden zwischen dem 19. Februar und dem 4. März 27.973 Europäer befragt. (AFP)