Sondierungsgespräche in Rom ohne Erfolg: Italiens Präsident will offenbar Draghi als Ministerpräsidenten vorschlagen
Die Bemühungen sind am Dienstagabend sind gescheitert - Italien hat nach wie vor keine neue Regierung. Nun soll der ehemalige EZB-Präsident ins Spiel kommen.
Italiens Präsident Sergio Mattarella will offenbar den früheren EZB-Präsidenten Mario Draghi als Ministerpräsidenten vorschlagen. Mattarella habe Draghi für Mittwochmorgen zu einem Gespräch gebeten, teilte das Präsidialamt in Rom am Dienstagabend mit.
Zuvor hatte sich Mattarella für die Bildung einer neuen Regierung und gegen Neuwahlen ausgesprochen. Das Land brauche eine starke Regierung, um die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise bewältigen zu können. Die Bemühungen um eine neue Regierung in Italien mit den bisherigen Koalitionspartnern waren am Dienstagabend gescheitert.
Der parteilose Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte sich bislang auf eine Koalition der 5-Sterne-Bewegung, der sozialdemokratischen PD und mehreren kleinen Parteien, darunter Italia Viva des früheren Ministerpräsidenten Matteo Renzi gestützt. Renzi ließ die Koalition allerdings platzen. Er hatte Contes Politik im Kampf gegen die Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen scharf attackiert.
Conte war am vergangenen Dienstag zurückgetreten, nachdem die Partei Italia Viva von Ex-Premier Matteo Renzi Mitte Januar im Koalitionsstreit das Mitte-Links-Bündnis verlassen hatte und die Regierung in eine Krise gestürzt hatte. (Reuters, dpa)