Prof. Dr. Nils Siebel: IT-Sicherheit in der Automatisierungstechnik
Ob Kraftwerke, Behörden oder der Bundestag: Heutzutage ist alles vernetzt. Wie wehrt man sich hier effektiv gegen Cyber-Angriffe?
Computer können gehackt werden, computergesteuerte Anlagen wie Atomanlagen, Strom- und Wasserwerke somit auch. So drang der Virus „Stuxnet” vor einigen Jahren in die Atomanlage Natanz im Iran ein und zerstörte 2000 Zentrifugen. Auch der Bundestag, Banken und Polizeicomputer wurden in der Vergangenheit gehackt. Wie können wir uns dagegen wehren? Ich denke: in erster Linie durch Schulung im Bereich IT-Sicherheit, mit mehr Informatikwissen der Ingenieure, die unsere Anlagen bauen – vermittelt mit Studiengängen wie die „Ingenieurinformatik” an der HTW Berlin. Deutschland und gerade wir Berliner sollten uns aber auch überlegen, ob wir für die besonders gefährdeten Einrichtungen nicht ein sichereres Computersystem entwickeln möchten, das nicht aus notorisch unsicheren Komponenten (von Betriebssystem über Office bis Webbrowser) besteht.
Zur Person
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), Ingenieurwissenschaften
Studium der Mathematik und Informatik. In England promovierte er zu „Automatisierte Bildverarbeitung für die Kameraüberwachung von öffentlichen Plätzen”. Danach forschte er sieben Jahre in der Robotik, insbesondere für Lern-, Kalibrier- und Bildverarbeitungsmethoden. Seit 2009 hat er eine Professur an der HTW Berlin für Informatik und Automatisierungstechnik.
Schlagworte
Industrie 4.0 IT-Sicherheit Industrieanlagen Hacker Viren