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Versucht Donald Trump hier etwa krampfhaft, seine Augen aufzuhalten? Im Video sieht man, wie ihm die Augen zufallen.
© Dominic Lipinski/ REUTERS

Video sorgt für Spekulationen: Ist Trump bei der Rede der Queen eingenickt?

Am Dienstag stellt Trump Großbritannien ein historisches Handelsabkommen in Aussicht. Für Diskussionen im Netz sorgt dagegen eine Szene vom Vortag.

US-Präsident Donald Trump ist auf Staatsbesuch in Groß Britannien und steht dabei unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit. Nun scheint ihm wieder ein Missgeschick passiert zu sein.

Ein Video zeigt die Rede der Queen und, neben ihr sitzend, Donald Trump. In einer kurzen Videosequenz sind seine Augen plötzlich geschlossen. Ist er da etwa eingeschlafen? Oder erweckt der kurze Videoausschnitt nur den Eindruck?

Auf jeden Fall schreckte er Sekunden später hoch und hört wieder zu. Die kurze Sequenz wurde sofort zu einem Twitterhit, unter anderem die BBC das Video gepostet hatte.

Auch Trumps andere vermeintliche Protokollverletzungen gegenüber der Queen – begrüßte er sie mit Faustschlag? - wurden in den vergangenen Stunden in den sozialen Medien ausgiebig diskutiert.

Über Trumps politische Agenda ist bisher eher weniger im Netz diskutiert worden. Bei den politischen Gesprächen mit May am Dienstag ging es vor allem um Wirtschaftsfragen. Dabei stellte Trump Großbritanien ein umfassendes Handelsabkommen nach dem Austritt des Landes aus der EU in Aussicht. "Ich glaube, wir werden ein sehr, sehr substanzielles Handelsabkommen haben, es wird ein sehr fairer Deal sein", sagte er zum Auftakt des Treffens.

Wir kriegen das hin." Trump dankte May, die er immer wieder für ihren seiner Ansicht nach viel zu weichen Brexit-Kurs kritisiert hatte, für ihre "fantastische" Arbeit als Regierungschefin. "Ich kenne ihren Zeitplan nicht, aber bleiben Sie dran. Lassen Sie uns diesen Deal machen!" Sollte es zum Brexit kommen, dürfte dies die Abhängigkeit Großbritanniens von den USA erhöhen.

May will am Freitag zurücktreten, nachdem sie mit dem von ihr ausgehandelten Brexit-Abkommen mehrfach im Unterhaus gescheitert war. Sie wird jedoch im Amt bleiben, bis ihre Partei einen Nachfolger bestimmt hat. Nach einem Staatsbankett zu Ehren Trumps am Montag im Buckingham-Palast ist der zweite Tag des Staatsbesuchs politischen Gesprächen gewidmet. Zudem werden massive Proteste gegen den US-Präsidenten erwartet. Schon bei seiner ersten Visite in London im vergangenen Jahr waren Hunderttausende Menschen gegen ihn auf die Straße gegangen.

"Karneval des Widerstands" gegen Trump

Vor den Demonstrationen ließen Trump-Gegner vor dem britischen Parlament einen sechs Meter hohen Luftballon aufsteigen, der den US-Präsidenten als quengelndes Baby in Windeln darstellt. "Wir versuchen, den Präsidenten daran zu erinnern, dass er in diesem Land nicht willkommen ist", sagte Leo Murray, einer der Gestalter des Ballons. "Wir wollen zugleich auf lustige Art und Weise zeigen, wie sehr die Leute Donald Trump und seine Politik des Hasses ablehnen." Der Ballon war bereits vor einem Jahr bei den Protesten gegen Trump zum Einsatz gekommen.

Am Nachmittag wollte der Chef der Labur-Partei, Jeremy Corbyn, gemeinsam mit Zehntausenden weiteren Menschen mit einem "Karneval des Widerstands" gegen den US-Präsidenten demonstrieren. Unter den Teilnehmern werden Umweltschützer, Rassismus-Gegner und Frauenrechtler erwartet.

Unterstützung erhalten die Demonstranten von Londons Bürgermeister Sadiq Khan, der in der Vergangenheit immer wieder mit Trump aneinandergeriet und den Einsatz des Baby-Luftballons genehmigte. Der US-Präsident beschimpfte Khan kurz vor der Landung in London als Totalversager. In einem Interview des Senders Sky News konterte Khan, indem er Trump als "Vorzeige-Junge" ("poster-boy") aller Rechtsextremen auf der Welt bezeichnete.

Trump betrachtet sein Verhältnis zu Großbritannien dennoch als gut. Er werde dort trotz der Proteste geliebt, sagte er. Wegen der schottischen Wurzeln seiner Mutter und der zwei Golfplätze, die er im Land besitze, habe er ein engeres Verhältnis zu Großbritannien als jeder andere US-Präsident in der Vergangenheit. Die britische Königin würdigte Trump beim Staatsbankett als "großartige Frau". (Reuters, Tsp)

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