Naher Osten: Israels Ex-Präsident Shimon Peres ist tot
Er gehörte zur Generation der Gründerväter Israels und erhielt den Friedensnobelpreis. Jetzt ist Shimon Peres nach einem Schlaganfall im Alter von 93 Jahren gestorben.
Israels früherer Präsident Schimon Peres ist tot, wie das israelische Radio am frühen Mittwochmorgen berichtete. Der 93-Jährige war vor zwei Wochen in ein Krankenhaus in der Nähe von Tel Aviv gebracht worden, wo er einen schweren Schlaganfall erlitt.
Peres lag seit dem 13. September in einem Krankenhaus bei Tel Aviv auf der Intensivstation. Er hatte nach Angaben seiner Ärzte einen schweren Schlaganfall mit Hirnblutung erlitten und wurde ins künstliche Koma versetzt.
Am Mittwochmorgen gegen 03.00 Uhr (Ortszeit, 02.00 Uhr MESZ) sei er gestorben, sagte sein persönlicher Arzt und Schwiegersohn Rafi Walden.
Peres gehörte zur Generation der Gründerväter Israels. Er war zweimal Israels Regierungschef und mehrmals Minister. Den Friedensnobelpreis hatte er 1994 als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat erhalten. Von 2007 bis 2014 war er Staatspräsident.
Peres hatte sich trotz seines hohen Alters bis zuletzt unvermindert für eine Verständigung zwischen Israelis und Arabern eingesetzt, unter anderem mit seinem Peres Center for Peace in Tel Aviv. Er hatte nie die Hoffnung auf eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern aufgegeben.
Wohl durch sein beharrliches Streben nach Frieden war er zudem einer der wenigen israelischen Politiker, der im Ausland beliebt war. Peres äußerte sich auch als Staatspräsident immer wieder sehr politisch - ungewöhnlich für dieses Amt.
Peres wurde 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren und wanderte 1934 ins damalige Palästina ein. Er wurde auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt. (dpa, AFP)