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Ein israelisches Militärfahrzeug wird in Hebron angegriffen.
© dpa

Getöteter Palästinenser-Teenager: Israel nimmt Verdächtige im Fall Abu Chder fest

Nach der brutalen Ermordung eines palästinensischen Jugendlichen am vergangenen Mittwoch sind "jüdische Extremisten" als Tatverdächtige festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei verdichten sich die Hinweise auf einen Racheakt für die Ermordung von drei israelischen Teenagern Mitte Juni.

Bei den im Fall des ermordeten palästinensischen Jugendlichen Festgenommenen handelt es sich nach Angaben aus Polizeikreisen "offenbar um jüdische Extremisten". Zuvor hatte die israelische Zeitung "Haaretz" am Sonntag auf ihrer Website gemeldet, sechs Tatverdächtige seien in Haft genommen worden. Der 16-jährige Mohammed Abu Chder war am Mittwoch in Ost-Jerusalem im Morgengrauen auf dem Weg zur Moschee verschleppt und brutal ermordet worden. Kurz darauf wurde seine Leiche am westlichen Stadtrand von Jerusalem im Wald gefunden. Laut am Samstag von palästinensischer Seite veröffentlichten Autopsie-Ergebnissen wurde der Junge offenbar bei lebendigem Leib verbrannt. Von Anfang an wurde vermutet, dass es sich mutmaßlich um einen Racheakt für die Verschleppung und Ermordung von drei israelischen Teenagern Mitte Juni handelte.

Am Sonntag hatte Polizeisprecherin Luba Samri auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP ebenfalls gesagt: "Es gibt Hinweise, dass nationalistische Motive den Hintergrund der Tat bilden." Am vergangenen Mittwoch hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Aufklärung des Mordes versprochen.

In einem halben Dutzend von arabischen Israelis bewohnten Orten wurden aus Protest gegen die Ermordung des palästinensischen Jugendlichen Straßen blockiert, Steine und Brandflaschen geworfen. Die Polizei meldete insbesondere Zusammenstöße in den Städten Taibeh, Tira, Kalansua und Nazareth. Laut Sprecherin Samri wurden seit Freitagabend 35 Palästinenser und arabische Israelis festgenommen, fast die Hälfte unter ihnen Jugendliche. Allein 22 Festnahmen erfolgten in Nazareth. (AFP)

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