Warnung vor IS-Terror: Israel fordert Bürger auf, Türkei sofort zu verlassen
Am 19. März waren bei einem Anschlag in Istanbul auch drei Israelis getötet worden. Jetzt sieht Tel Aviv erneut eine "konkrete hohe Gefahr" neuer Attentate in der Türkei.
Israel hat seine Bürger aufgefordert, angesichts drohender Terroranschläge die Türkei umgehend zu verlassen. Israels Nationaler Sicherheitsrat verschärfte am Montag nach einer Beratung eine bereits bestehende Reisewarnung für israelische Bürger. Es bestehe in der ganzen Türkei eine "konkrete hohe Gefahr" neuer Anschläge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf Touristen, darunter auch Israelis.
"Wir haben entschieden, die bestehende Reisewarnung bezüglich der Türkei zu verschärfen und sehen nun eine hohe konkrete Bedrohung", teilte die Regierung am Montag mit. Deshalb werde empfohlen, "auf Reisen dorthin zu verzichten. Israelis, die sich gegenwärtig in der Türkei aufhalten, sollten so schnell wie möglich ausreisen".
Ein Selbstmordattentäter hatte am 19. März auf einer belebten Einkaufsstraße in Istanbul vier Menschen mit in den Tod gerissen, darunter drei Israelis. Zehn von rund 40 Verletzten waren ebenfalls Israelis. Dieses Bombenattentat zeige, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), "touristische Ziele in der gesamten Türkei bedroht und offenbar in der Lage ist, weitere Attacken auszuführen", erklärte die israelische Regierung. "Terrorstrukturen bereiten gegenwärtig in der Türkei landesweit weitere Attentate vor, die auch israelische Touristen treffen können", hieß es weiter. Trotz angespannter Beziehungen zwischen beiden Ländern verbringen aufgrund der günstigen Kosten jährlich zehntausende Israelis einen Urlaub in der Türkei.
Am 12. Januar waren bei einem Selbstmordanschlag auf eine deutsche Reisegruppe im Zentrum Istanbuls zwölf Menschen gestorben. Das Auswärtige Amt rät deutschen Reisenden in der Türkei gegenwärtig zu erhöhter Vorsicht vor allem in den Großstädten. Grundsätzlich abgeraten wird nur von Aufenthalten in den Grenzgebieten zu Syrien und dem Irak. Diese Warnung besteht unverändert seit dem Anschlag am 19. März. (Tsp, dpa, AFP)