Forderung des Zentralrats der Muslime: Islam sollte eine Vertretung in Berlin haben - wie die Kirchen
Die Kirchen sind traditionell mit einer Vertretung in der Hauptstadt präsent. Das sollte auch für den deutschen Islam möglich sein, findet Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime.
Der Zentralrat der Muslime hält eine politische Vertretung in Berlin nach dem Vorbild der Kirchen für ein vordringliches Anliegen des deutschen Islam. "Eine ständige Vertretung am Sitz von Parlament und Regierung würde unseren Themen ein ganz anderes Gehör verschaffen und den Austausch, der aktuell über die Deutsche Islamkonferenz läuft, verstetigen", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek Tagesspiegel-Online. Die christlichen Kirchen sind traditionell in der Hauptstadt vertreten, die evangelische durch den Bevollmächtigten der EKD, die katholische Kirche mit dem Katholischen Büro der Deutschen Bischofskonferenz.
Für eine derartige Vertretung fehle aber praktisch allen muslimischen Dachverbänden das Geld: "Die Ständigen Vertretungen der Kirchen in den Bundesländern und in Berlin werden ja vom Steuerzahler übernommen", sagte Mazyek. Wer sich über ein schwaches Auftreten der Muslime in Berlin beklage, müsse nach deren Ressourcen fragen. "Die Parlamente in Bund und Ländern unterstützen die Kirchen bewusst, weil sie auf deren Sachverstand und Urteil nicht verzichten wollen. Beim Islam sollte der Staat auch so denken."
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