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Bei einem Bombenanschlag in Samawa starben mindestens 32 Menschen. Der IS hat sich zu dem Anschlag bekannt. Die Terrormiliz startet im Norden des Landes eine militärische Offensive.
© dpa

Irak: IS startet erstmals seit Monaten militärische Offensive

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat im Nordirak die offenbar größte Offensive seit Monaten gestartet. Dabei griffen die Extremisten mehrere Kurden-Stellungen an.

Die radikalislamische IS-Miliz hat nördlich ihrer irakischen Hochburg Mossul mehrere Kurden-Stellungen angegriffen. Es handle sich um die größte Offensive der Extremisten seit Monaten, sagte der Generalsekretär der kurdischen Peschmerga-Einheiten, Dschabbar Jawar, am Dienstag. Die Kämpfe dauerten an. US-Verteidigungsminister Ash Carter sagte vor Journalisten in Stuttgart, ein Angehöriger der amerikanischen Streitkräfte sei bei Kämpfen in der Nähe von Erbil getötet worden. Militärkreisen zufolge wurden IS-Angriffe auch aus Gebieten rund 40 Kilometer westlich von Erbil gemeldet, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Irak.

Der Chef der christlichen Verteidigungskräfte von Ninewe, die an der Seite der Peschmerga kämpfen, sagte, ihre Stellungen seien vom IS im Morgengrauen überrannt worden. Anschließend hätten die Islamisten sogar vorübergehend den Ort Tel Askof 20 Kilometer nördlich von Mossul besetzt. Der IS habe bei seinen Vorstößen viele Selbstmordattentäter eingesetzt. Erst mit Hilfe von Luftangriffen der US-geführten Anti-IS-Koalition seien die Angreifer zurückgedrängt worden.

In der Regel gelingt es den IS-Kämpfern selten, die Linien der Peschmerga zu durchbrechen. Vielmehr gerieten die Extremisten im Norden und Westen des Irak zunehmend in die Defensive. Der IS hatte Mossul im Sommer 2014 erobert. (rtr)

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