Enthüllung: Informant im Watergate-Skandal outet sich
Eines der bestgehüteten Geheimnisse der US- Geschichte ist gelüftet: Die damalige Nummer zwei der Bundespolizei FBI, der heute 91-jährige Mark Felt (Foto), war nach eigenen Angaben "Deep Throat" - der Informant, der den Watergate-Skandal ins Rollen und damit Präsident Richard Nixon 1974 zu Fall brachte.
Washington (31.05.2005, 19:46 Uhr) - Das berichtete die Zeitschrift «Vanity Fair» am Dienstag. «Ich bin der Typ, den sie Deep Throat nannten», sagte Felt der Zeitschrift nach deren Angaben. Er lebt heute mit seiner Tochter Joan in Santa Rosa in Kalifornien. Die Familie habe alte Fotos für den Artikel zur Verfügung gestellt, der in der neuen Ausgabe am 8. Juni veröffentlicht werde.
Die beiden Journalisten, die den Skandal in der «Washington Post» enthüllten und berühmt wurden, blieben am Dienstag verschlossen. Bob Woodward und Carl Bernstein erklärten, sie würden sich nicht äußern. Sie hätten damals ein Versprechen gegeben, erst nach dem Tod der Person zu reden. Daran hielten sie sich. Der Name Felt war in den vergangenen 30 Jahren immer wieder gefallen.
Nach Angaben von «Vanity Fair» erfuhr die Famile vor drei Jahren von engen Freunden Felts, dass sich der ehemalige FBI-Chef schon 1987 oder 1988 über seine Rolle offenbart hatte. Die Tochter habe ihren Vater dann bekniet, sich auch öffentlich zu äußern. Felt sei aber entschlossen gewesen, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Beim Anschauen eines Dokumentarfilms über den Skandal fragte die Tochter ihren Vater später: «Glaubst Du, dass "Deep Throat" Nixon zu Fall bringen wollte?» Felt habe darauf geantwortet: «Nein, ich wollte ihn nicht stürzen, ich habe nur meine Pflicht getan.»
Nach Angaben der Zeitschrift gab der inzwischen 91-jährige Felt seinen Widerstand erst auf, als die Familie darauf verwies, dass mit der Veröffentlichung Geld gemacht werden könnte, um die Schulden zu bezahlen, die durch die Bezahlung der Schulausbildung der Enkel entstanden seien.
Die Watergate-Affäre begann mit einem unscheinbaren Einbruch im Gebäudekomplex Watergate in Washington, wo die demokratische Partei ihr Hauptquartier hatte. Die Einbrecher wollten ein Abhörmikrofon austauschen, wurden dabei aber festgenommen. Einer der Festgenommenen hatte Verbindungen zur republikanischen Partei von Nixon, was Spekulationen über einen Polit-Skandal anheizte.
Das Weiße Haus stritt zunächst jede Kenntnis ab, doch brachten Woodward und Bernstein immer neue schmutzige Tricks ans Licht, die im Weißen Haus und wohl mit Wissen von Nixon ausgeheckt worden waren. Sie beriefen sich dabei stets auf «Deep Throat». Zunächst wurden mehrere Berater Nixons wegen Behinderung der Justiz verurteilt. Belastendes Tonbandmaterial aus dem Weißen Haus besiegelte schließlich auch das Schicksal von Nixon. Er trat am 9. August 1974 zurück. (tso)
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