Bruch der Waffenruhe in Syrien: Im Osten von Damaskus wird wieder gekämpft
Am Rand der syrischen Hauptstadt Damaskus sind schwere Gefechte ausgebrochen. Rebellen und Regierung machen sich gegenseitig für den Bruch der Waffenruhe verantwortlich.
Unter Verletzung der vereinbarten Waffenruhe in Syrien haben sich Regierungstruppen und Rebellen am Freitag am Stadtrand von Damaskus schwere Gefechte geliefert. Armee und Rebellen hätten sich in der Region um den Ort Dschubar gegenseitig mit Granaten beschossen, teilte die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit. Es handele sich um einen „klaren Bruch“ der Waffenruhe.
Regierungstreue Medien meldeten, Rebellen hätten einen überraschenden Angriff gestartet. Die oppositionelle Nachrichtenseite Orient News berichtete hingegen, die syrische Armee und verbündete Milizen seien für den Bruch der Waffenruhe verantwortlich. Dschobar ist seit Jahren umkämpft, die Bewohner haben das Viertel längst verlassen. Der Vorort ist von strategischer Bedeutung, da er an den Platz der Abbasiden grenzt, der ins Herz der syrischen Hauptstadt führt.
Nach russischer Einschätzung hält die Feuerpause trotz einiger Rückschläge weiter. Russland sei bereit, seinen Einfluss auf die syrische Regierung zu nutzen, um eine vollständige Umsetzung der Waffenstillstandsvereinbarung zu erreichen, sagte Präsidialamtsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Die USA seien hoffentlich bereit, sich entsprechend auch bei den Rebellengruppen einzusetzen.
Die USA und Russland hatten eine Waffenruhe für Syrien vereinbart, die am Montag in Kraft trat und Mitte der Woche noch einmal verlängert wurde. An sie knüpft sich die Hoffnung, dass Friedensgespräche zur Beilegung des Syrien-Konfliktes wieder aufgenommen werden können. In dem seit Frühjahr 2011 andauernden Bürgerkrieg wurden bisher nach Angaben von Aktivisten mehr als 300.000 Menschen getötet. (AFP/dpa)
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