Altersrenten in Deutschland: Im Durchschnitt 805 Euro
Noch nie wurden in Deutschland so viele Renten ausgezahlt wie 2014. Und auch die Zahlbeträge haben sich erhöht - bei Frauen im Schnitt sogar um zehn Prozent. Der Grund dafür ist die Mütterrente.
Durch die so genannte Mütterrente sind die durchschnittlichen Altersrenten von Frauen im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gestiegen. Dies teilte die Deutsche Rentenversicherung am Freitag mit.
Neuer Rekord: Mehr als 25,3 Millionen Renten
Der durchschnittliche Zahlbetrag für alle Rentner erhöhte sich im Schnitt um 5,1 Prozent, von 766 auf 805 Euro. Und auch die Zahl aller gezahlten Renten erreichte den Angaben zufolge einen neuen Höchststand. Sie kletterte auf 25,33 Millionen – das sind 170 000 mehr als im Jahr zuvor.
Der Anstieg ist vor allem demografisch bedingt, das heißt es erreichen zunehmend stärker besetzte Jahrgänge das Rentenalter. Durch die Anerkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 kamen rund 64 000 Frauen erstmals in den Genuss einer Rente. Und auch die neue Möglichkeit der „Rente mit 63“, trug zu einer höheren Rentenzahl bei. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 7,95 Millionen Altersrenten an Männer und 9,91 Millionen an Frauen überwiesen.
Als Gründe für die gestiegenen Zahlbeträge wurden vor allem die neue Mütterrente und die Rentenanpassung zum 1. Juli 2014 genannt. Damals stieg die Rente im Westen um 1,67 und im Osten um 2,53 Prozent. Bei den Männern erhöhte sich die Durchschnittsaltersrente dadurch bundesweit von 1020 auf 1037 Euro, bei den Frauen von 562 auf 618 Euro.
Die nächste Steigerung zum Juli 2015 - um 2,1 Prozent im Westen und um 2,5 Prozent in den neuen Ländern - hat an diesem Freitag der Bundesrat abgesegnet. Per Entschließung setzte sich die Länderkammer zudem dafür ein, die Rentenangleichung in Ost und West zu beschleunigen. Mit den Vorbereitungen dafür solle nicht erst 2016, sondern umgehend begonnen werden, hieß es.
Kaum Erhöhung für Erwerbsgeminderte
Bei den Erwerbsminderungsrenten erhöhte sich der durchschnittliche Zahlbetrag im vergangenen Jahr lediglich um 2,9 Prozent. Er stieg von 699 auf 719 Euro. Die Zahl der Erwerbsminderungsrenten erhöhte sich von 1,72 auf 1,76 Millionen, das ist eine Steigerung um 2,1 Prozent.
Ins Ausland überwies die Rentenversicherung mehr als 1,7 Millionen Renten. Davon gingen rund 70 Prozent in die Europäische Union.
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Rainer Woratschka