53 Stunden Terror in Frankreich: Hunderttausende gedenken der Terror-Opfer
Nach drei Tagen Terror gilt für Frankreich längst noch keine Entwarnung: Hayat Boumeddiene, die Freundin des Pariser Geiselnehmers, soll sich zum Zeitpunkt der Taten in der Türkei aufgehalten haben. 700.000 Menschen beteiligen sich an Mahnwachen und Schweigemärschen. Die jüngsten Ereignisse im Liveticker.
Drei Tage stand Frankreich unter höchstem Terroralarm. Am Freitagabend wurden drei Terroristen getötet, aber auch vier Geiseln. Nach mindestens einer Person wird noch gefahndet - und Frankreich trauert.
22:30 Uhr: Zusammenfassung
Nach den Anschlägen radikaler Islamisten in Paris fahnden die französischen Behörden weiter mit Hochdruck nach einer 26-jährigen Komplizin. Hayat Boumeddiene sei bewaffnet und gefährlich, erklärte die Polizei. Der Aufenthaltsort von Boumeddiene ist unklar. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, sie sei bereits am 02. Januar von Madrid nach Istanbul geflogen. Sie sei dabei von einem Mann begleitet worden und habe ein Ticket für einen Rückflug am Freitag (09. Januar) gehabt. Diesen Flug habe sie nie angetreten. Der Insider berichtete unter Berufung auf die türkischen Behörden weiter, Boumeddiene sei am Donnerstag über die Türkei nach Syrien gereist.
Der Chef der Police Nationale, Jean-Marc Falcone, sagte dem Fernsehsender BFM, die Sicherheitskräfte konzentrierten sich darauf, die 26-Jährige zu finden. “Wir fordern sie auf, sich der Justiz zu stellen.“ Auf einem Fahndungsfoto ist Boumeddiene unverschleiert und mit langem Haar zu sehen. Französische Medien veröffentlichten jedoch Bilder, auf denen die Frau mit Ganzkörperschleier und Armbrust zu sehen sein soll. Den Berichten zufolge ist sie eines von sieben Kindern. Ihre Mutter sei gestorben, als sie noch klein gewesen sei. Ihr Vater sei Lieferant gewesen und habe Schwierigkeiten gehabt, zu arbeiten und sich um die Familie zu kümmern. Als Erwachsene sei Boumeddiene zum Islam übergetreten und habe ihre Stelle als Kassiererin verloren, als sie begonnen habe, einen Gesichtsschleier zu tragen.
Unterdessen steht Frankreich noch immer unter Schock. Am Samstag beteiligten sich 700.000 Menschen an Gedenkveranstaltungen für die insgesamt 17 Opfer. Allein in Toulouse gingen 120.000 auf die Straße.
Am Sonntag ist in Paris zudem ein Schweigemarsch geplant, an dem auch Kanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister David Cameron teilnehmen wollen. Die Polizei ist wegen der Veranstaltung in höchster Alarmbereitschaft. Etliche Polizisten und Soldaten liefen auch am Samstag in der Millionenmetropole Streife. An der Fahndung nach den beiden Islamisten, die bei dem Überfall auf die Wochenzeitung “Charlie Hebdo“ zwölf Menschen töteten, hatten sich fast 90.000 Sicherheitskräfte beteiligt. Die beiden Brüder wurden schließlich bei einem Polizeieinsatz am Freitag erschossen. Auch ein dritter Islamist, der in einem jüdischen Supermarkt Geiseln nahm, wurde getötet.
19:50 Uhr: Hamas verurteilt die Anschläge von Paris
Die radikalislamische Hamas hat die Anschläge von Paris verurteilt. Für die Tötung von Unschuldigen gebe es keine Rechtfertigung, erklärte die im Gazastreifen herrschende Organisation am Samstag. Sie wird von den meisten westlichen Staaten als Terrorgruppe eingestuft. Die Erklärung wurde auf Französisch veröffentlicht, was nur selten vorkommt. Die Hamas kritisierte zugleich die israelische Regierung. Diese versuche “hilflos“, Parallelen zwischen dem Widerstand gegen Israel und dem Terrorismus in der ganzen Welt zu ziehen.
18:05 Uhr: Hayat Boumeddiene soll in die Türkei gereist sein
Die unter Hochdruck gesuchte Partnerin des von der Polizei erschossenen islamistischen Geiselnehmers Amedy Coulibaly ist offenbar in die Türkei gereist. Die 26-jährige Hayat Boumeddiene sei schon "seit einer gewissen Zeit" in der Türkei, sagte ein Polizeivertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Zum Zeitpunkt der Taten habe sich Boumeddiene aber höchstwahrscheinlich bereits in der Türkei aufgehalten, sagte der Polizeivertreter. Die Ermittler versuchen nun herauszufinden, ob Boumeddiene von der Türkei aus nach Syrien weiterreiste.
17:15 Uhr: "Zeigt mit diesem Schweigemarsch, dass wir ein Volk sind, das niemals schweigen wird"
Rund 700.000 Menschen haben am Samstag in ganz Frankreich an Mahnwachen für die 17 Opfer der islamistischen und anti-semitischen Anschläge der vergangenen Tage teilgenommen. Allein in Toulouse waren es nach offiziellen Angaben am Samstag 80.000 Teilnehmer. 30.000 Menschen versammelten sich in Nizza, eine ähnliche Zahl in der südwestlich gelegenen Stadt Pau. Kundgebungen mit mehr als 10.000 Teilnehmern gab es in zahlreichen weiteren Städten im ganzen Land. "Zeigt mit diesem Schweigemarsch, dass wir ein Volk sind, das niemals schweigen wird", war in Nizza auf einem Plakat zu lesen. Ministerpräsident Manuel Valls rief seine Landsleute auf, zu der am Sonntag geplanten Großkundgebung in Paris zu kommen. An der Veranstaltung wollten auch die Staats- und Regierungschefs zahlreicher Länder teilnehmen.
16:25 Uhr: Betroffenheit in Paris auch bei Kritikern von "Charlie Hebdo"
Unser Reporter Mohamed Amjahid ist in Paris unterwegs und sammelt Eindrücke nach den Tagen des Terrors. In einer Kirche traf er eine Frau, die sicher kein Fan von "Charlie Hebdo" ist: "Die Dame am Empfang in der Eglise Saint-Medard, im gleichnamigen Quartier im noblen fünften Arrondissement von Paris, will lieber anonym bleiben, wenn sie über ihre Meinung zur Satire sprechen soll: "Ein bisschen so wie bei der Beichte fühle ich mich dabei", sie lächelt im gelben Licht einer Tischlampe.
Denn Frankreich sei für Gläubige kein einfaches Terrain. Hier herrsche ein Krieg der Worte und der Bilder gegen jeden der glaubt. Auch wenn andere an das falsche bzw. das unvollständige glauben würden. Sie zitiert lange und geduldig die Bibel zwischendurch.
Nein, sie wolle und könne also "Charlie Hebdo" als gläubige Katholiken nicht gut finden. Immer wenn sie das Satiremagazin am Kiosk sah, hoffte sie, dass es nicht ihre religiösen Gefühle treffen würde. Oft war das aber doch der Fall: "Die sind schlimm", sagt sie. Regelmäßig habe sie deswegen für die Zeichner gebetet. Wie sie nun für die Opfer und die Attentäter der letzten Tage betet, so dass sie alle das Licht der Liebe sehen. Das sei ihr Beitrag, um Attentate, wie sie Paris nun erlebte zu verhindern."
15:55 Uhr: In Afghanistan feiern Hunderte den Anschlag auf "Charlie Hebdo"
Hunderte muslimische Gläubige in Afghanistan haben den tödlichen Anschlag auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" gefeiert. Bei einer Kundgebung nach den Freitagsgebeten im Bezirk Chora im Süden des Landes seien die beiden Attentäter als "Helden" bezeichnet worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Nach Ansicht der Demonstranten seien diejenigen bestraft worden, die den Propheten Mohammed beleidigt hätten. Die Teilnehmer hätten auch die Haltung von Präsident Aschraf Ghani kritisiert, der erklärt hatte, für eine solche brutale Tat gebe es keine Rechtfertigung.
14:36 Uhr: Zehntausende in Frankreich auf der Straße
In Frankreich haben am Samstag zehntausende Menschen der Opfer der Angriffe auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" und auf einen jüdischen Supermarkt in Paris gedacht. Vor der für Sonntag geplanten Großkundgebung in Paris gingen in Nizza, Pau, Orléans und anderen Städten zehntausende Menschen auf die Straße, um den Angehörigen und Freunden der Getöteten ihre Solidarität zu bekunden. Allein in der 80.000-Einwohner-Stadt Pau im Südwesten Frankreichs versammelten sich etwa 30.000 bis 40.000 Menschen.
14:00 Uhr: Zusammenfassung:
Frankreich bleibt auch am Tag nachdem die drei zentralen Figuren der Terrorattacken auf das Land getötet wurden, in höchster Alarmbereitschaft. Das französische Innenministerium hält die höchste Terrorwanrstufe für den Großraum Paris aufrecht. Die Zahl der Einsatzkräfte soll nochmal erhöht werden - auch weil eine Verdächtige noch auf der Flucht ist: Hayat Boumeddiene, dei Freundin des Geiselnehmers von Port Vincennes. Sie wird ebenso gesucht wie mögliche weitere Unterstützer der Terroristen. Weltweit gibt es an diesem Wochenende Solidaritätskundgebungen. In Frankreich wird für Sonntag zu einem "Republikanischen Marsch" aufgerufen, einem Trauermarsch. Es wird derzeit mit über 100.000 Menschen Daran werden auch zahlreiche internationale Politiker teilnehmen. Aus Deutschland werden Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Vizekanzler Sigmar Gabriel sowie Innenminister Thomas de Maizière erwartet.
Auch in Deutschland soll es eine große Demonstration in Berlin geben. Dazu hatte Gabriel am Freitag in einem Brief an Parteien, Religionsgemeinschaften, Sozialverbände und andere Organisationen aufgerufen. Merkel erklärte sich am Samstag dazu bereit. Wenn die Parteien in Deutschland zu einer solchen Veranstaltung aufriefen, "wird die Vorsitzende der CDU sicherlich nicht zu Hause sitzen", sagte Merkel am Samstag zum Abschluss der Vorstandsklausur ihrer Partei in Hamburg. Nach Angaben Merkels soll am Montag zwischen den Parteien darüber gesprochen werden, ob und für wann diese eine solche Initiative starten wollen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass es in einigen Bundesparteien den Wunsch gäbe, Bundespräsident Joachim Gauck als Hauptredner einer solchen Großkundgebung zu gewinnen.
13:31 Uhr: Terrorwarnung bleibt
Nach einem erneuten Krisentreffen im Elysée-Palast verkündete Innenminister Bernard Cazeneuve am Samstagvormittag, die höchste Sicherheitsstufe des Anti-Terror-Plans Vigipirate werde im Großraum Paris beibehalten. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten sogar noch verstärkt werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen im Großraum Paris - der Region Ile-de-France - in "zwei Wellen" 500 zusätzliche Soldaten eingesetzt werden. Damit seien am Samstag 1100 und am Sonntag 1350 Soldaten mobilisiert.
13:29 Uhr: Auch Steinmeier und Gabriel reisen nach Paris
Mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) reisen auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel am Sonntag zum Trauermarsch für die Opfer der islamistischen Anschläge in Paris. Das bestätigten das Auswärtige Amt sowie ein SPD-Sprecher am Samstag in Berlin. Am Freitagabend hatte Merkel ihre Teilnahme an der Kundgebung angekündigt, zu der auch zahlreiche andere europäische Staats- und Regierungschefs erwartet werden. Zu dem "Republikanischen Marsch" haben Parteien, Gewerkschaften und Verbände in Frankreich aufgerufen. Hunderttausende Menschen werden sich voraussichtlich anschließen. Steinmeier wolle mit seiner Teilnahme "ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit Frankreich und unserer gemeinsamen Trauer um die Opfer der brutalen Anschläge" setzen, verlautete aus dem Auswärtigen Amt. "Wir werden unsere europäischen Werte im Angesicht des Terrors gemeinsam verteidigen", hieß es weiter.
13:23 Uhr: Jüdischer Weltkongress: Frankreich muss sich dem Islamismus entgegenstellen
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat Frankreich dazu aufgerufen, sich dem Islamismus entgegenzustellen. Nach den Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt müssten "alle Demokraten diesen Angriff auf die Grundwerte der Republik klar und eindeutig zurückweisen", sagte Lauder dem Tagesspiegel. "Freiheitsrechte, für die auch Frankreichs Juden über die Jahrhunderte hinweg gekämpft haben, dürfen nicht zur Disposition gestellt werden, um eine kleine Minderheit von Islamisten zu besänftigen."
Für Juden in Frankreich seien derzeit fanatisierte, radikale Muslime die größte Bedrohung. Es handele sich zwar um eine kleine Minderheit innerhalb der muslimischen Gemeinschaft in Frankreich, dennoch dürften Staat und Gesellschaft "keinen Fußbreit nachgeben und auch nicht nach vermeintlich rationalen Gründen für das Verhalten dieser Fanatiker suchen". Es sei zudem wichtig zu erkennen, dass sich islamischer Fundamentalismus nicht nur gegen Juden und Christen richte, sondern vor allem gegen Muslime. "Deshalb ist es höchste Zeit, dass die gemäßigten Muslime in Frankreich und im Rest Europas endlich aufstehen und sich diesem Terror entgegenstellen."
Lauder betonte zudem, dass eine Lösung des Nahostkonflikts nichts am Judenhass von Islamisten ändern würde. Selbst wenn Israelis und Palästinenser Frieden schlössen, "wäre weder das Terrorismusproblem gelöst noch der Syrienkonflikt, noch wäre das Abschlachten von Christen und Muslimen im Irak oder in Nigeria vorüber".
12:54 Uhr: Alarm in Disneyland
Aufregung in Disneyland in Paris. Dort wurde ein Hotel evakuiert, nachdem es Meldungen über eine bewaffnete Person gab. Allerdings habe es sich um falschen Alarm gehandelt.
12:26 Uhr: Ein Held im Karton
In Frankreich ist dieser Mann ein Held - auch wenn er zurzeit aus der Öffentlichkeit gehalten wird und in psychologischer Betreuung steht, wie einige französische Medien schreiben. Der 26-Jährige hatte sich in einem Karton versteckt, als die beiden Terroristen mit einer Geisel in die Lagerhalle stürmten. Er blieb unbemerkt - und informierte die Polizei per SMS über die Beschaffenheit der Räume und über Gespräche der beiden Terroristen. 10 Stunden harrte er aus - unentdeckt.
Einen heimlichen Informanten hatte die Polizei auch in Paris bei der Geiselnahme in einem jüdischen Geschäft - den Geiselnehmer selbst. Denn er hatte nach einem Telefonat nicht richtig aufgelegt und so konnte die Polizei mithören, was er sagte, wie er sich verhalten hat. Telefoniert hatte er unter anderem mit dem Fernsehsender BFMTV. Dort hat er unter anderem davon gesprochen, dass er im Auftrag des "Islamischen Staates" handele, dass es bereits vier Tote gab und dass er sich mit den beiden "Charlie Hebdo"-Attentätern abgestimmt habe.
11:49 Uhr: Unser Reporter Mohamed Amjahid berichtet aus Paris
Nach den Anschlägen wirken die rot-weißen Absperrbänder bedrohlich auf die Pariser. Da! wieder ein Band! Am Gare du Nord! "Nur eine kurdische Demonstration für Syrien und Irak", klärt der Polizist die ängstlich fragenden Passanten geduldig auf. Die Antwort lautet immer: "Gott sei dank! Kurden!" Das rot-weiß gestreifte Band, dass zwischen zwei Straßenlaternen im Wind flattert, war in den letzten Tagen das Zeichen für "hier werden gleich Menschen sterben", diejenigen die es stundenlang im Fernsehen gesehen oder in der Realität vor sich hatten, was auf fast alle Pariser zutrifft, fragen vorsichtshalber nach, bevor sie entscheiden ob sie weiter laufen. Läuft doch noch Hayat Boumeddiene frei herum, die Lebensgefährtin des Attentäters von Porte de Vincennes.
11:43 Uhr: Frankreichs Innenminister hält an Alarmzustand fest
Die Abwehrmaßnahmen und Warnungen wegen möglicher Anschläge bleiben in Frankreich unverändert auf der höchsten Stufe. Das kündigte Innenminister Bernard Cazeneuve am Samstag nach einer Krisensitzung des Kabinetts in Paris an. Auch für den für Sonntag geplanten Solidaritätsmarsch wurden höchste Sicherheitsmaßnahmen betroffen, wie Regierungschef Manuel Valls ankündigte. Es werden zahlreiche europäische Regierungschefs erwartet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Vize-Kanzler Sigmar Gabriel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) haben ihre Teilnahme angekündigt.
11:17 Uhr: Weitere Suche nach Unterstützern
Die drei Hauptverdächtigen, die beiden Brüder Kouachi, die das Attentat auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" verübt haben, sowie der Geiselnehmer Coulibaly, der erst am Donnerstag eine Polizistin und am Freitag bei einer Geiselnahme vier Menschen erschossen hat, sind tot. Allerdings gehen die französischen Sicherheitskräfte davon aus, dass sie Unterstützer hatten. Gesucht wird konkret nach der 26-jährigen Hayat Boummedienne, die Freundin von Coulibaly war. Derzeit befinden sich laut Le Monde noch fünf Personen in Gewahrsam, über die aber bisher wenig bekannt sei.
10:40 Uhr: Neue Ausgabe von "Charlie Hebdo" soll in mehreren Ländern erscheinen
Die neue Ausgabe des französischen Satire-Magazins "Charlie Hebdo" soll neben Frankreich auch in mehreren weiteren Ländern erscheinen. Wie am Freitag aus Pressekreisen verlautete, soll das Magazin auf jeden Fall in Spanien und der Schweiz verbreitet werden, doch verhandele der Vertreiber MLP auch mit Partnern in weiteren Ländern wie Kanada. Die am kommenden Mittwoch erscheinende Ausgabe ist die Erste seit dem blutigen Anschlag am Mittwoch auf die Redaktion in Paris, bei dem zwei Islamisten zwölf Menschen töteten, darunter vier Zeichner.
Die "Ausgabe der Überlebenden" soll statt der üblichen 60.000 Exemplare mit einer Auflage von einer Million gedruckt werden. Den Angaben zufolge wollen auch Länder, die sonst allenfalls eine Handvoll Exemplare abnehmen, dieses Mal mehrere tausend anfordern. Der neue Chefredakteur des Magazins, Gérard Biard, kündigte am Freitag an, dass die Ausgabe Zeichnungen der gesamten Redaktion, einschließlich der vier getöteten Karikaturisten, enthalten werde.
Die Ausgabe erscheint mit Unterstützung anderer Zeitungen sowie der Pressevertreiber, die für die neue Ausgabe kein Geld nehmen wollen. "Charlie Hebdo" litt bereits vor dem Anschlag unter schweren finanziellen Problemen. Die überlebenden Mitarbeiter waren nach dem Anschlag gezwungen, ihre Redaktionsräume zu verlassen und bei der Zeitung "Libération" Zuflucht zu suchen. "Charlie Hebdo" ist für islamkritische Karikaturen bekannt. Die Attentäter gaben selber an, mit ihrem Anschlag den Propheten Mohammed "gerächt" zu haben.
10:20 Uhr: Deutsche Polizei pocht nach Anschlägen von Paris auf Vorratsdatenspeicherung
Die deutsche Polizei pocht nach den Anschlägen von Paris erneut auf die Einführung der Vorratsdatenspeicherung. Aufgrund gesammelter Kommunikationsdaten könne man nach einem Anschlag feststellen, mit wem die Täter in den Wochen zuvor gesprochen, wo sie sich aufgehalten und welche Internetseiten sie besucht hätten, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, am Samstag im Deutschlandfunk. Auf diese Weise sei es möglich, die Struktur extremistischer Gruppen zu erkennen und gegen sie vorzugehen.
Die Anschläge in Frankreich hätten gezeigt, dass es wichtig sei, "in die Vergangenheit, das heißt in die Kommunikationsvergangenheit dieser Terroristen zu schauen", sagte auch der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, dem Sender n-tv. "Deshalb ist die Vorratsdatenspeicherung so wichtig." Es gehe nicht darum, "Eierdiebe zu fangen, sondern um wirklich sehr, sehr gefährliche Terroristen". Forderungen nach der Vorratsdatenspeicherung waren am Freitag auch erneut von Unionspolitikern erhoben worden. Allerdings hatten das Bundesverfassungsgericht sowie der Europäische Gerichtshof (EuGH) bisherige Regelungen dazu in den vergangenen Jahren für rechtswidrig erklärt.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) lehnte neue, schärfere Gesetze als Reaktion auf die Anschläge erneut ab. "Terroristen werden wir mit der ganzen Härte des Rechtsstaats verfolgen", sagte Maas der "Bild"-Zeitung vom Samstag. Allerdings hätten auch schärfere Gesetze in Frankreich die Anschläge nicht verhindern können. "Überreaktionen sind genau das, wo uns die Terroristen hintreiben wollen", warnte Maas weiter. Zwei islamistische Attentäter hatten am Mittwoch die Redaktion der Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" überfallen und insgesamt zwölf Menschen erschossen. Nach einer Geiselnahme am Freitagmorgen wurden sie bei Schusswechseln mit der Polizei getötet. Ein islamistischer Gesinnungsgenosse der beiden tötete am Donnerstag am südlichen Stadtrand von Paris eine Polizistin. Er nahm dann am Freitag in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris mehrere Menschen als Geiseln. Bei der Erstürmung erschoss die Polizei den Mann. Insgesamt kamen dort mindestens fünf Menschen ums Leben.
9:55 Uhr: Erneute Krisensitzung mit Hollande im Élysée-Palast
Nach der beendeten doppelten Geiselnahme in Frankreich hat Staatspräsident François Hollande am Samstagmorgen erneut Minister und Sicherheitsdienste zu einer Krisensitzung zusammengerufen. Neben einer Bilanz der Polizeieinsätze gegen die drei islamistischen Terroristen sollte der große Solidaritätsmarsch am Sonntag in Paris im Vordergrund stehen. An der Kundgebung für die Opfer des Anschlags auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ wollen zahlreiche europäische Regierungschefs teilnehmen. Frankreichs Premier Manuel Valls hatte gesagt, der „republikanische Marsch“ vier Tage nach dem Anschlag mit zwölf Toten werde durch ein massives Sicherheitsaufgebot geschützt.
9:25 Uhr: USA rufen Bürger nach Terror in Frankreich zu erhöhter Vorsicht auf
Die US-Regierung hat ihre Bürger in aller Welt nach den Anschlägen in Frankreich zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. „Jüngste Terrorattacken, seien sie von jenen mit Verbindungen zu Terrororganisationen, von Nachahmern oder einzelnen Tätern, sind eine Erinnerung daran, dass US-Bürger ein hohes Maß an Wachsamkeit aufrechterhalten müssen“, hieß es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums vom Freitag. Amerikaner im In- und Ausland müssten „angemessene Schritte unternehmen, um ihr Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen“. Bei mehreren Attacken waren in Frankreich in den vergangenen Tagen mindestens 17 Menschen getötet worden.
9:10 Uhr: Al-Kaida-Ableger droht Frankreich mit weiteren Anschlägen
Die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat Frankreich mit weiteren Anschlägen gedroht. Es werde neue Angriffe geben, sollte das Land nicht damit aufhören, den Islam, seine Symbole und die Muslime zu „bekämpfen“, schrieb die Dschihad-Beobachtungsplattform Site am Freitagabend. Sie berief sich auf eine per Video verbreitete Rede von Harith bin Ghasi al-Nadhari, einer der wichtigsten Glaubenshüter der Gruppe. „Einige der Söhne Frankreichs waren respektlos gegenüber Allahs Propheten“, daher sei eine Gruppe von „gläubigen Soldaten Allahs“ gegen sie vorgegangen und habe ihnen Respekt beigebracht. Bei mehreren Terrorattacken waren in Frankreich in den vergangenen Tagen mindestens 17 Menschen getötet worden. AQAP ist einer der größten Ableger des weltweit agierenden Al-Kaida-Netzwerks. Die sunnitischen Extremisten nutzen den instabilen Jemen unter anderem als Rückzugsort und Rekrutierungsbecken. Einer der beiden mutmaßlichen Attentäter auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris hat nach Informationen von US-Medien ein Terror-Training im Jemen absolviert.
8:45 Uhr: Polizeigewerkschaft sieht „Sicherheitslücken“ in Deutschland
Die deutsche Polizei ist nach Einschätzung von Gewerkschaftschef Rainer Wendt im Kampf gegen den Terror gut aufgestellt, allerdings gebe es auch Defizite. „Es gibt große Sicherheitslücken zum Beispiel im Bereich der Luftsicherheit, der Luftsicherheitskontrollen an den Flughäfen. Und es gibt, vor allen Dingen in den Ländern, nach wie vor die Bereitschaft, viel Personal abzubauen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am Samstag dem Nachrichtensender n-tv. „Dieses Personal fehlt uns unter anderem wenn es darum geht, sehr gefährliche Syrien-Heimkehrer zu beobachten und zu überwachen.“ Wendt zufolge sollen weitere 1000 Planstellen bei der Polizei gestrichen werden. „Das ist eine ganz fatale Entwicklung und ich kann nur hoffen, dass die Landesregierungen auch dies jetzt zum Anlass nehmen, diese Pläne noch einmal zu überdenken, denn das kann sich die Polizei überhaupt nicht erlauben, jetzt, in diesem Moment auch noch Personal abzubauen.“ Wendt sprach sich nach den Terrortaten in Frankreich für die Einführung der Vorratsdatenspeicherung aus. „Die brauchen wir ja nicht, um Eierdiebe zu fangen, sondern wirklich um sehr, sehr gefährliche Terroristen zu fangen, beziehungsweise, sie an weiteren Taten zu hindern.“
8:20 Uhr: Zusammenfassung
Es ist vorbei. Die Brüder Chérif und Saïd Kouachi sind tot. Die mutmaßlichen Attentäter auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" hatten sich am Freitagnachmittag in einer Druckerei in einem Industriegebiet östlich von Paris in der Stadt Dammartin-en-Goële verschanzt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot, Hubschraubern und sogar Panzern an. Schüler mussten in den umliegenden Schulen in den Gebäuden bleiben. Die Ortschaft liegt unweit des Pariser Flughafens Charles de Gaulle, auf dem Flüge umgeleitet wurden. Ein Mann hatte sich in einem Karton verstecken und per Telefon die Fahnder informieren können. Die beiden Terroristen, die sich in einem anderen Teil des Industriegebäudes aufhielten, haben den Mann nach bisherigem Erkenntnisstand nicht entdeckt. Der Mann habe die Polizei detailreich über die Örtlichkeit informiert. Am Abend wurden die mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentäter schließlich getötet, als sie schießend aus der Lagerhalle, in der sie sich verschanzt hatten, stürmten. Die Attentäter handelte nach eigenem Bekunden im Auftrag von Al-Kaida.
Amedy Coulibaly, ein islamistischer Gesinnungsgenosse der Brüder hatte am Freitag in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris mehrere Menschen als Geiseln genommen. Bei dem Geiselnehmer handle es sich um den selben Mann, der auch am Donnerstag am südlichen Stadtrand von Paris eine Polizistin ermordet hatte. Bei der Erstürmung erschoss die Polizei Coulibaly. Vier weitere Menschen wurden bei der Geiselnahme getötet.
8:05 Uhr: Twitter-Hashtag #JeSuisCharlie mehr als fünf Millionen Mal verwendet
Nach dem Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ hat sich der Slogan „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie) als Zeichen der Solidarität in Windeseile weltweit verbreitet: Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wurde der Hashtag #JeSuisCharlie nach der Attacke vom Mittwoch bisher mehr als fünf Millionen Mal benutzt. Das teilte Twitter France am Freitagabend auf seiner Twitter-Seite mit. Der Hashtag wurde von Nutzern auf allen Kontinenten verwandt, wie auf einer entsprechenden Karte zu sehen ist - der Schwerpunkt liegt in Europa und an der Ostküste der USA.
Die Ereignisse vom Freitag können Sie hier noch einmal nachlesen
Zwei Tage nach dem Attentat auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" sind die beiden Attentäter tot. Sie starben bei einem Polizeieinsatz, ebenso wie ein weiterer Geiselnehmer. Auch mehrere Geiseln wurden getötet. Frankreich ist im Ausnahmezustand. Weltweit herrschen Trauer, Anteilnahme, aber auch Trotz.
23:25 Uhr: Staatsanwalt: Attentäter stürmten schießend aus Druckerei
Die beiden "Charlie Hebdo"-Attentäter sind nach Angaben von Staatsanwalt François Molins aus dem belagerten Druckereigebäude gestürmt und haben sofort das Feuer auf die Polizisten eröffnet. Die Polizisten hätten Blendgranaten geworfen und ebenfalls geschossen.
23:18 Uhr: Mann in Karton informierte angeblich Polizei aus Druckerei
Beim Überfall der beiden "Charlie Hebdo"-Attentäter auf die Druckerei konnte sich ein Mann in einem Karton verstecken und per Telefon die Fahnder informieren. Die beiden Terroristen, die sich in einem anderen Teil des Industriegebäudes aufhielten, hätten den Mann nicht entdeckt, der inzwischen als Held gefeiert werde, berichtete der TV-Sender BFMTV. Der Mann habe die Polizei detailreich über die Örtlichkeit informiert. Die beiden Terroristen rannten später aus dem Gebäude und wurden von der Polizei erschossen.
22:13 Uhr: Polizei hörte angeblich bei Geiselnehmer mit
Die Polizei hat bei der Geiselnahme in dem Supermarkt in Paris laut Medienberichten live mitgehört, weil der Terrorist ein Telefon nicht richtig aufgelegt hatte. Dem Geiselnehmer Amedy Coulibaly sei das Missgeschick passiert, als er von einem Telefon im Laden einen Bekannten anrief. Dadurch wussten die Polizisten genau, was der Attentäter vorhatte. Sie entschlossen sich laut Agentur AFP kurz nach 17.00 Uhr zum Zugriff, als sich der Geiselnehmer etwas entspannte.
21:50 Uhr: Paris setzt ein Zeichen am Triumphbogen
20:50 Uhr: Obama bekräftigt Verbundenheit der USA mit Frankreich
US-Präsident Barack Obama hat erneut Solidarität mit Frankreich bekundet. Nach den dramatischen Ereignissen vom Freitag in und bei Paris sagte Obama bei einem Besuch in Knoxville (Tennessee), dass Frankreich der älteste Verbündete der USA sei. "Wir stehen heute an Eurer Seite, und wir stehen morgen an Eurer Seite", sagte Obama. "Wir kämpfen zusammen mit Euch für die Werte, die wir teilen." Obama äußerte zugleich die Hoffnung, "dass die unmittelbare Bedrohung vorbei ist".
20:20 Uhr: Hollande spricht von "Tragödie für die Nation"
Frankreichs Präsident François Hollande hat das Attentat und die Geiselnahme in Paris als "Tragödie für die Nation" bezeichnet. In einer im Fernsehen live übertragenen Rede an die Nation sprach Hollande mit Blick auf die Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt von einem "antisemitischen Akt".
Hollande lobte die Sicherheitskräfte, die die Geiselnahmen in Paris und nordöstlich der Hauptstadt professionell und effektiv beendet hätten. Er forderte die Franzosen auf, bei dem Solidaritätsmarsch für die Opfer der Terroristen am Sonntag mitzumachen und für Freiheit, Demokratie und Pluralismus einzutreten.
19:47 Uhr: Kanzlerin Merkel sagt Teilnahme an Trauermarsch in Paris zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird ebenso wie andere europäische Spitzenpolitiker am Sonntag an dem Trauermarsch für die Opfer der Anschläge in Paris teilnehmen. "Es ist ein wichtiges Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft, dass wir in dieser Stunde zusammenstehen", sagte Merkel am Freitagabend vor Beginn einer CDU-Vorstandsklausur in Hamburg. Sie habe Staatspräsidenten François Hollande die Teilnahme zugesagt. Auch Innenminister Thomas de Maizière will an dem Marsch teilnehmen.
Ebenfalls zugesagt haben unter anderem der britische Premierminister David Cameron, der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi sowie der polnische EU-Ratspräsident Donald Tusk. Zu der Demonstration, zu der Hunderttausende Menschen erwartet werden, haben Parteien, Gewerkschaften und Verbände in Frankreich aufgerufen.
19:40 Uhr: Attentäter handelte nach eigenem Bekunden im Auftrag von Al-Kaida
Der "Charlie Hebdo"-Attentäter Chérif Kouachi ist nach eigenen Angaben vom Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen beauftragt und finanziert worden. Kouachi sagte dies am Freitag dem französischen Sender BFMTV, bevor er bei einem Einsatz von Elite-Polizisten erschossen wurde.
Der Geiselnehmer Amedy Coulibaly, der in einem jüdischen Supermarkt mehrere Menschen in seine Gewalt gebracht hatte, sagte ebenfalls vor seinem Tod zu BFMTV, er gehöre zur Dschihadisten-Gruppe "Islamischer Staat" (IS) und habe sich mit den "Charlie Hebdo"-Attentätern abgestimmt.
19:00 Uhr: "Es ist vorbei! - Erleichterung in Paris, aber Fragen bleiben
C'est fini! Pour cette fois!" - "Es ist vorbei! Für diese Runde!" Nadine hat von der Beendigung der Geiselnahmen auf ihrem Weg zu ihrer Mutter auf der Place de la Bastille im Zentrum der Hauptstadt erfahren. Sie lächelt und will schnell heim. Diese Tage seien schmerzvoll gewesen, das "sich abzeichnende Ende" tue aber ein bisschen gut. Worte für ihre Gefühle hat sie nicht.
Wortkarg ist auch Rakia aus der Banlieu, in einem Café neben der Oper der Bastille starrt sie auf eine leere Espresso-Tasse. "Pourquoi?" - "Warum?", fragt sie immer wieder. Sie sei mit ihren Nerven am Ende. "Das wird für alle Migranten und Muslime schlimm ausgehen, warum haben die so etwas gemacht?" Auch sie ist erleichtert. Rakia möchte am Sonntag auf jeden Fall zur Kundgebung gehen: "Für Frieden in Frankreich, gegen Hass!" Sie hofft darauf, dass alle Franzosen in diesem Sinne mitmachen.
18:45 Uhr: CNN berichtet von Flucht einer Geiselnehmerin aus Supermarkt
Laut dem Sender CNN ist eine Geiselnehmerin aus dem gestürmten Supermarkt entkommen. Der 26 Jahre alten Hayat Boumeddiene sei in dem Durcheinander bei der Geiselbefreiung die Flucht gelungen. Sie ist oder war die Lebensgefährtin des getöteten Amedy Coulibaly.
18:02 Uhr: Vier Geiseln sterben bei Sturm auf Supermarkt
Beim Sturm auf den jüdischen Supermarkt an der an der Porte de Vincennes in Paris sind offenbar vier Geiseln getötet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Damit wurden Medienberichten, denen zu Folge alle Geiseln unversehrt geblieben seien, überholt. Zwei Sicherheitskräfte wurden verletzt.
17:52 Uhr: Identitäten von allen Geiselnehmern bestätigt
Die Identitäten aller drei getöteten Geiselnehmer - Amedy Coulibaly und Brüder Chérif und Saïd Kouachi - sind laut Sicherheitskreisen bestätigt worden. Das berichtete "Le Monde".
17:35 Uhr: Kouachi-Brüder sind offenbar schießend aus Gebäude gestürmt
Die Kouachi-Brüder sind offenbar schießend aus der Lagerhalle in Dammartin-en-Goële gestürmt. Dabei wurde sie von den Sicherheitskräften tödlich getroffen.
17:24 Uhr: Vincennes-Geiselnehmer ebenfalls tot - Mehrere Geiseln in Paris frei
Auch der Geiselnehmer an der Porte de Vincennes ist getötet worden. Mehrere Geiseln kamen nach Medienberichten frei.
17:17 Uhr: Mutmaßliche "Charlie Hebdo"-Attentäter getötet
Offenbar sind die beiden mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentäter beim Sturm der Lagerhalle in Dammartin-en-Goële getötet worden. Das bestätigte die Polizeidirektion. Die Geisel der beiden Brüder sei frei und unversehrt. Ein Mitglied der DIGN-Spezialeinheit wurde leicht verletzt.
17:14 Uhr: Auch in Paris wird gestürmt
Die Sicherheitskräfte sind auch in Paris an der Porte de Vincennes gegen die andere Geiselnahme vorgegangen. Erst waren vier Explosionen zu hören, dann setzten sich Spezialkräfte in Bewegung.
17:03 Uhr: Polizei stürmt Lagerhalle in Dammartin-en-Goële
Über dem Ort der Geiselnahme nordöstlich von Paris sind Rauchwolken zu sehen. In einer Übertragung im französischen Fernsehen waren zudem Schüsse und Explosionen zu hören. Die Polizei bestätigte, dass sie Lagerhalle in Dammartin-en-Goële stürmte. Dort halten sich die Kouachi-Brüder mit einer unbekannten Anzahl an Geiseln auf.
Ermittlerkreise sprachen von einem Zugriff der Elite-Einheit GIGN.
16:58 Uhr: Coulibaly durfte offenbar Sarkozy besuchen
Amedy Coulibaly war 2009 einer von zehn jungen Menschen in dualer Ausbildung, die den damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy besuchen durften. Coulibaly machte damals eine Ausbildung bei Coca-Cola in seiner Heimatstadt Grigny. Das geht aus einem alten Medienbericht hervor, der via Twitter verbreitet wurde:
16:51 Uhr: "Mentor" von Kouachi und Coulibaly: "Ich habe nichts mit Attentaten zu tun"
Der inhaftierte Dschihadist Djamel Beghal, der ein Mentor von Chérif Kouachi und Amedy Coulibaly sein soll, wurde im Gefängnis in Rennes in Isolationshaft verlegt. Er teilte durch seinen Anwalt mit, dass er nichts mit den Attentaten zu tun habe. "Mein Mandant hat mir mitgeteilt, dass er weniger direkt noch indirekt etwas mit der momentanen Situation zu tun hat", teilte sein Anwalt Bérenger Tourné, mit.
Beghal und Coulibaly wurden im Zusammenhang mit den Anschlägen auf einen Regionalzug an der Pariser Haltestelle Musée d'Orsay 1995 zu langen Haftstrafen verurteilt. 30 Menschen wurden dabei verletzt. Coulibaly ist 2014 aus dem Gefängnis entlassen worden.
16:40 Uhr: Gysi: "Die Politik hat zu wenig gegen Islam-Ängste getan"
Links-Fraktionschef Gregor Gysi hat der Politik vorgeworfen, in der Vergangenheit "viel zu wenig getan zu haben, um Ängste abzubauen oder gar nicht entstehen zu lassen". Von dieser Kritik nehme er auch sich und die Linke nicht aus, betonte Gysi. Er schlug eine "groß angelegte Aufklärungskampagne" vor.
16:16 Uhr: Montrouge-Mord und Porte de Vincennes-Geiselnahme verbunden
Der Geiselnehmer an der Porte de Vincennes, Amedy Coulibaly, ist auch der Attentäter von Montrouge, das bestätigt die französische Polizei dem Figaro. Zusätzlich sind die beiden Angriffe mit den Attentätern von "Charlie Hebdo" verbunden. Coulibaly drohte damit, die Geiseln zu töten, die sich in seiner Gewalt befinden, sollten Sicherheitskräfte versuchen, die Lagerhalle in Dammartin-en-Goële zu stürmen. In der Lagerhalle haben sich die Kouachi-Brüder vor Stunden verschanzt - ebenfalls mit Geiseln.
Medienberichten zu Folge habe Coulibaly mit einem Blutbad gedroht, falls die Polizei die Lagerhalle stürmen sollte.
16:08 Uhr: Bürgermeisteramt: Läden in jüdischer Einkaufstraße "Rue des Rosiers" sollen schließen
Das Bürgermeisteramt des 4. Arrondissement teilte mit, dass sie allen Geschäften in der Rue des Rosiers aufgefordert, ihre Läden zu schließen. Die Rue des Rosiers ist eine kleine, aber vielbesuchte Einkaufsstraße im Zentrum von Paris. Sie ist das Zentrum des jüdischen Lebens in der französischen Hauptstadt.
Die sich in der Nähe befindliche Synagoge in der Rue Pavée sagte aus Sicherheitsgründen alle Veranstaltungen für den Freitagabend ab.
16:04 Uhr: Anwohner warten auf Neuigkeiten
An der Porte De Vincennes warten hunderte evakuierte Anwohner und Schüler eines Lycée auf Neuigkeiten hinter der Absperrung. Hunderte Polizisten und Sanitäter sind im Einsatz in Dutzenden gepanzerten Autos und auf Motorrädern.
Am Rande streiten ein Jude und ein Moslem lautstark über den Umgang mit den schwierigen Nachrichten. "Macht was gegen diese Scheiße!", forderte der Mann, der sich als Jude bezeichnet vor den anwesenden Muslime. Ein Moslem fragt zurück: "Wer sind wir? In allen Religionen ist so töten verboten." Sie streiten über das "wir", über die Frage ob "die Medien pro-palästinensisch sind" und "wer für die Gewalt zuständig ist".
15:57 Uhr Drama in der Provinz: Über Dammartin-en-Goële
Dort haben sich die Kouachi-Brüder verschanzt: Dammartin-en-Goële ist eine kleine Gemeinde von gut 8000 Einwohnern in der Region Île-de-France. Sie liegt an der Route nationale 2, nordöstlich von Paris und nur zehn Kilometer vom Flughafen Charles-de-Gaulle entfernt. Der Name der Gemeinde geht auf St. Martin zurück. Im Ersten Weltkrieg war sie ein Schauplatz der Schlacht an der Marne.
15:42 Uhr: Kundgebung in Berliner Moschee gegen Gewalt.
In 900 Moscheen in ganz Deutschland gab es heute Kundgebungen gegen Gewalt. Auch in der Sehitlik Moschee am Columbiadamm Berlin-Neukölln. Organisiert wurden diese von der Türkisch-Islamischen Union.
Der Neuköllner Imam sagte: "Diesen Terroranschlag bewerten wir als Angriff auf die Menschheit. Dies ist niederträchtig und absolut inakzeptabel. Unser aller Schöpfer gebietet die Achtung seiner vielfältigen Schöpfung. Die Unverletzlichkeit des Menschen ist darin zentral".
Auch Ender Cetin, der Vorstand der Moschee fand klare Worte: "Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Gewalt. Wir wollen ein Signal senden an die Mehrheitsgesellschaft und zwar, dass sie keine Angst vor Muslimen haben müssen, dass sie ganz normal hier leben und erwarten, dass ihre Religion akzeptiert wird. Wir wollen aber auch ein Zeichen die eigenen radikalisierten, muslimischen Jugendlichen senden, dass man hier auch ganz normal als Muslim leben kann, innerhalb der Demokratie."
Auch Bundesjustizminister Heiko Maas war vor Ort. Er sprach sich dafür aus, ein Zeichen gegen Vorurteile und für die Vielfalt der hier lebenden Menschen zu setzten.
Das berichtete unser Reporter Frank Bachner aus der Moschee.
15:25 Uhr: Wo sind die Schauplätze des Terroreinsatzes?
In einer Grafik haben wir die verschiedene Schauplätze der vergangenen Tage zusammengestellt. Die roten Nadeln zeichnen den Weg der Brüder Kouachi nach, die gelben sind die Tatorte des nun ebenfalls gesuchten Coulibaly. Grau sind als Orientierung einige Sehenswürdigkeiten in Paris.
15:17 Uhr: Evakuierungen nahe dem Eiffelturm
Die Metro-Haltestelle Trocadero, direkt am Eifelturm, wird von der Polizei evakuiert. Bisher ist unklar, warum.
15:04 Uhr: Unklar, ob es Tote an der Porte de Vincennes gab
Die Polizeidirektion in Paris teilt mit, es habe keine Toten bei der Geiselnahme an der Porte de Vincennes gegeben. Andere offizielle Quellen sprechen jedoch noch immer von zwei Toten.
14:49 Uhr: Flugverkehr von und nach Paris gestört
Wegen des massiven Terroreinsatzes in und um Paris kommt es im Flugverkehr zu erheblichen Störungen.
14:45 Uhr: Wer sind die Geiselnehmer?
Amedy Coulibaly, der 33-jährige mutmaßliche Attentäter von Montrouge und Port de Vincennes, ist bisher eher als Kleinkrimineller aufgefallen. Von 2010 bis 2014 hat er eine Haftstrafe abgesessen. Er soll einer Pariser Dschihadistenzelle in Buttes-Chaumont angehören. Auch die Kouachi-Brüder, die bei einem Anschlag auf "Charlie Hebdo" zwölf Menschen getötet haben sollen, waren in der Zelle aktiv. Die 26-jährige Hayat Boumeddiene, die zweite Person im Fahndungsaufruf, war 2010 die Lebensgefährtin von Coulibaly. Als dieser im Frühling 2014 aus der Haft entlassen wurde, hatte Boumeddiene ihn vor dem Gefängnis abgeholt.
Boumeddiene hat Coulibaly unter anderem nach Murat begleitet, einem Dorf im Central Massif, um den Dschihadisten Djamel Beghal zu besuchen. Dieser soll eine Art Mentor für Coulibaly - und einen der mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentäter Chérif Kouachi gewesen sein. In einer Vernehmung mit der Anti-Terror-Division der französischen Polizei, SDAT, hatte sie ausgesagt, dass sie mit ihrem Mentor Beghal unter anderem Armbrustschießen übten. Le Monde hat Hintergründe zum Dschihadisten-Netzwerk hier.
14:34 Uhr: Polizei hat zwei Personen zur Fahndung ausgeschrieben
Die Polizei sucht nun offiziell nach Hayat Boumeddiene, eine 26-jährige Frau und Amedy Coulibaly, ein 32-Jähriger, der auch der Geiselnehmer sein soll.
14:30 Uhr: Ermittler bestätigen: Zwei Tote
Ermittler haben den Tod von zwei Menschen bestätigt. Unklar ist, wie es dazu kam. Eine Person soll auf dem Boden in dem Supermarkt liegen. Le Monde berichtet, dass nicht fünf, sondern sechs Personen in der Gewalt des Geiselnehmers seien.
14:23 Uhr: Mindestens zwei Tote bei Geiselnahme
Die Polizei ist nun mit einem Großaufgebot in Paris vor Ort. Der Mann soll zwei Kalaschnikows bei sich haben. Es soll Tote und Verletzte geben. Bei dem Geiselnehmer soll es sich um einen 32-Jährigen Kleinkriminellen handeln, von dem die Polizei nun auch ein Fahndungsbild sowie Namen herausgegeben hat. Das Gebiet um das jüdische Geschäft ist weiträumig abgesperrt.
14:12 Uhr: Einsatzkräfte versuchen Kontakt zu mutmaßlichen Attentätern herzustellen
Die französische Polizei versucht zur Stunde, mit den in einer Druckerei verschanzten mutmaßlichen "Charlie-Hebdo"-Attentätern Kontakt aufzunehmen. "Priorität ist es, einen Dialog herzustellen", sagte ein Sprecher des Pariser Innenministeriums am Montagmittag. Seit dem Morgen verbergen sich die schwer bewaffneten Brüder Chérif und Saïd Kouachi in einer Druckerei im Industriegebiet Dammartin-en-Goële rund 40 Kilometer nordöstlich von Paris, sie sollen eine Geisel in ihrer Gewalt haben.
13:51 Uhr: Schwierige Situation für die Einsatzkräfte
Jetzt haben es die französischen Einsatzkräfte mit zwei sehr heiklen Geiselnahmen zutun, die zusammenhängen können. Im Osten von Paris, im 20. Arrondissement, hat ein schwer bewaffneter Mann Frauen und Kindern als Geiseln genommen. Insgesamt sollen fünf Menschen in seiner Gewalt sein. Dabei soll es sich um denselben Mann handeln, der gestern eine Polizistin ermordet hat. Dieser Mann soll in Verbindung stehen zu den beiden mutmaßlichen Attentätern auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo", die sich derzeit wiederum im Osten von Paris in einer Stadt in einer Industriehalle verschanzt haben.
13:46 Uhr: Schwer bewaffneter Mann verschanzt sich
Ein schwer bewaffneter Mann hat sich in einem koscheren Supermarkt nahe der Porte de Vincennes im Osten von Paris verschanzt. Das meldet Le Monde unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium. Es ist wahrscheinlich, dass er Geiseln genommen hat. Außerdem sei es wahrscheinlich, dass es sich um den Mörder von Montrouge handelt. Außerdem gibt es Meldungen, dass eine Person verletzt worden sei. Unter den Geiseln sollen Frauen und Kinder sein.
13:28 Uhr: Geiselnahme im Osten von Paris
Es gibt Berichte, wonach es in einem jüdischen Lebensmittelgeschäft eine neue Geiselnahme im Osten von Paris gegeben haben soll. Auch Schüsse soll es gegeben haben. Le Figaro berichtet, dass es sich um dieselbe Person handeln könne, die gestern bereits eine Polizistin erschossen hat. Polizeikreise bestätigen, dass es eine Schießerei am Port Vincennes gegeben habe.
13:17 Uhr: Mehr Salafisten in Deutschland
Sicherheitsexperten gehen von einer rasant wachsenden Salafistenszene in Deutschland aus. Etwa 7000 Personen werden derzeit der radikalislamischen Gruppe zugerechnet - aber nicht alle seien gefährlich. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.
13:14 Uhr: IS kündigt neue Terrorakte an
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnete den Anschlag auf „Charlie Hebdo“ als Start einer größeren Terrorkampagne mit weiteren Angriffen in Europa und den USA. "Wir haben mit der Operation in Frankreich begonnen, für die wir die Verantwortung übernehmen", sagte der IS-Prediger Abu Saad al-Ansari nach Angaben von Anwesenden beim Freitagsgebet in einer Moschee der nordirakischen Stadt Mossul. "Morgen werden es Großbritannien, die USA und andere sein."
13:00 Uhr: Zusammenfassung
Derzeit haben sich die mutmaßlichen Attentäter in einer Druckerei in einem Industriegebiet östlich von Paris in der Stadt Dammartin-en-Goële verschanzt. Sie sollen mindestens eine Geisel bei sich haben. Es gibt Berichte, wonach Sicherheitskräfte davon ausgehen, dass die beiden den Märtyrertod sterben wollten. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot, Hubschraubern und sogar Panzern vor Ort. Der Ort ist weitestgehend abgeriegelt. Schüler müssen in den umliegenden Schulen in den Gebäuden bleiben. Zuvor hatten die beiden Verdächtigen eine Frau aus einem Auto gezerrt und sind davon gefahren. Die Frau hatte die beiden erkannt und die Polizei so auf die Spur gebracht. Es kam in der Folge zu einer Schießerei und einer Verfolgungsjagd. Die Ortschaft liegt unweit des Pariser Flughafens Charles de Gaulle, auf dem bereits Flüge umgeleitet werden.
12:54 Uhr: Weitere Moschee angegriffen
Am Freitagmorgen wurden an den Mauern einer Moschee in Bayonne, in Südwestfrankreich, rassistische und anti-islamische Schmierereien gefunden. "Mörder" und "dreckige Araber" sprühten Unbekannte mit gelber Farbe an die Wände. Daneben: "Charliberté", ein Portmanteau aus "Charlie" und "Liberté". Das Wort wurde auch auf Twitter als Hashtag verwendet, im Zusammenhang mit der Verurteilung des Terrors und Solidarisierung mit den Opfern. Traurig, es neben rassistischer Schmiere zu sehen.
12:26 Uhr: Verbindung zwischen Attentätern auf "Charlie Hebdo" und Mörder von Montrouge bestätigt
Die mutmaßlichen Attentäter von Charlie Hebdo, die Kouachi-Brüder, haben offenbar eine Verbindung zum Mörder von Montrouge. Die drei haben in der selben djihadistischen Zelle von Buttes-Chaumont verkehrt. Am Donnerstagmorgen wurde im Süden von Paris eine Polizistin erschossen.
12:19 Uhr: Panzer fahren vor
Die französischen Sicherheitskräfte setzen jetzt auch Panzer ein. Zumindest wird ein Panzer zu dem Einsatzort gefahren.
12:03 Uhr: Redaktion von "Charlie Hebdo" kommt bei "La Libération" an
Die Redaktion von "Charlie Hebdo" will eine neue Ausgabe produzieren - mit einer Auflage von über einer Million. Dafür stellt die französische Zeitung "La Libération" Räume zur Verfügung. Dort sind die Redakteure nun angekommen.
11:56 Uhr: Moschee angezündet
In Aix les Bains, in Savoyen, wurde in der Nacht zum Freitag eine Moschee angezündet und partiell abgebrannt. Das berichtet die französischen Zeitung Dauphiné libéré. Niemand wurde verletzt. Die Spurensicherung sei momentan vor Ort.
11:44 Uhr: Hollande gibt Auskunft
Während einige Kilometer von Paris entfernt gerade Sicherheitskräfte die mutmaßlichen Attentäter umzingelt hat, gibt Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande eine kurze Pressekonferenz nach einem Krisentreffen im Innenminister- vielleicht auch, um die Fernsehbilder weg von dem Einsatz zu leiten. Im Innenministerium haben sich die Präfekten der Republik versammelt. Links neben Hollande sitzt mit ernster Miene Premierminister Manuel Valls, rechts neben ihm Innenminister Bernard Cazeneuve. Der Staatschef ist sichtlich bemüht, eine weitere Eskalation in seinem Land zu vermeiden. Man müsse den "Stigmatisierungen" eine Absage erteilen, sagt Hollande. Damit appelliert der Staatschef offensichtlich an seine Landsleute, den Islam nicht mit dem Islamismus gleichzusetzen. Gleichzeitig versucht er vor dem am Sonntag in Paris geplanten "Marsch der Republikaner" eine versöhnliche Botschaft an alle Franzosen auszusenden. Alle Bürger seien zu der Kundgebung in zwei Tagen kommen, sagt Hollande, es werde keine Kontrollen geben. Allerdings ist der rechtsextreme Front National nicht zu der Solidaritätkundgebung für die Opfer des Massakers in der Redaktion von "Charlie Hebdo" eingeladen.
11:42 Uhr: Update: Berichte über eine Geisel verdichten sich
Es gibt nun einige übereinstimmende Berichte, dass es mindestens eine Geisel gibt, die in den Händen der mutmaßlichen Attentäter ist. Die Polizei hat den Ort weiträumig umstellt, mehrere Hubschrauber kreisen über der Industriehalle.
11:17 Uhr: Weitere Hintergründe zu den mutmaßlichen Attentätern
Im Sender BFM-TV sind Gendarmen zu sehen, die schwarze und schwarz-blaue Uniformen tragen. Gleichzeitig befasst sich der Sender mit dem Lebensweg der Brüder Chérif und Said Kouachi: Said, der ältere, sei der ernstere von beiden gewesen und habe sich in der Schule angestrengt, heißt es. Said habe eine Berufsausbildung im Hotelgewerbe gemacht, erklärt die Moderatorin. Chérif, der jüngere der beiden, sei eher ein Träumer gewesen und habe Fußballer werden wollen.
11:14 Uhr: Update zu "Charlie Hebdo"
Die Redaktion von "Charlie Hebdo" beginnt mit der Produktion der nächsten Ausgabe in den Räumen der französischen Zeitung "La Libération". Viele Menschen haben sich vor den Redaktionsräumen eingefunden: In wenigen Minuten werden die überlebenden Redakteure und Zeichner von "Charlie Hebdo" hier eintreffen, um die Ausgabe für nächsten Mittwoch zu produzieren. Französische Medien hatten der Satire-Zeitung schon am Donnerstagmorgen ihre Solidarität zugesichert. Es gab Zusicherungen für finanzielle Hilfe, Zugang zu Redaktionsräumen und Technik. Innenminister Bernard Cazeneuve teilte zudem mit, dass die vier Menschen, die beim Attentat auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" schwer verletzt worden waren, nicht mehr in Lebensgefahr schweben. Ihr Zustand sei noch immer schlecht, "aber ihr Leben ist nicht mehr in Gefahr", sagte er vor dem Innenministerium. Die sieben weiteren - weniger schwer - verletzten, haben das Krankenhaus bereits verlassen.
11:07 Uhr: Gebiet weiträumig abgesperrt
In der kleinen Stadt Dammartin-en-Goële herrscht Ausnahmezustand: Zufahrten sind gesperrt, Schulen geschlossen. Die französischen Sicherheitskräfte fordern zudem Journalisten auf, das Gebiet zu verlassen und die TV-Sender sind aufgefordert, die Live-Bilder nicht weiter zu senden, um den Einsatz nicht zu gefährden.
11:06 Uhr: Gauck: "Wir sind Charlie"
Während in Frankreich die Jagd auf die mutmaßlichen Täter offenbar in die entscheidende Phase geht, appelliert Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin an den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft. "Wir lassen uns durch Hass nicht spalten", sagte Gauck am Rande seines Neujahrsempfangs für verdiente Bürer in seinem Amtssitz Schloss Bellevue. "Für uns ist nicht entscheidend, wie jemand heißt und wer seine Mutter ist, an welchen Gott er glaubt oder welche Feste er feiert", betonte das Staatsoberhaupt: "Ich schließe mich den Millionen Menschen an, die auf der ganzen Welt bekennen: 'Wir sind Charlie'."
11:04 Uhr: Mehrere Hubschrauber im Einsatz
Über dem Industriegebiet kreisen mehrere Hubschrauber, der Flugverkehr am nahegelegenen Flughafen Charles de Gaulle wird umgeleitet.
10:56 Uhr: Polizistenmörder von Montrouge identifiziert
Der Mann, der am gestrigen Donnerstag eine Polizistin in Montrouge, im Süden von Paris, erschossen hat, wurde von der Polizei identifiziert. Zwei weitere Menschen aus seinem Umfeld sind festgenommen worden.
10:46 Uhr: Geiselnahme
Es gibt weiter sehr widersprüchliche Angaben über eine Geiselnahme. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet von einer Geisel, die in der Hand der mutmaßlichen Attentätern ist. Andere, wie der Chefreporter vom Figaro berichten davon, dass selbst Einsatzkräfte vor Ort Zweifel daran haben, dass es Geiseln gebe.
10:45 Uhr: Kurzer Blick nach Korsika
Vor einem muslimischen Gebetshaus auf der französischen Insel Korsika wurde ein abgeschnittener Schweinekopf abgelegt.
10:33 Uhr: Zwischenstand
Die Situation ist sehr unübersichtlich, aber was man weiß ist: Am Vormittag wurde eine Frau aus ihrem Auto gezerrt von zwei unmaskierten Männern, die dann mit dem Auto wegfuhren. Die Frau hat gegenüber der Polizei angegeben, dass sie die gesuchten Brüder Chérif und Said Kouachi erkannt habe. Darauf hin hat es eine Verfolgungsjagd gegeben, an dessen Ende sich die beiden mutmaßlichen Attentäter in einer Druckerei in Dammartin-en-Goële verschanzt haben. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob es bei der Verfolgungsjagd Tote oder Verletzte gegeben hat. Auch ist nicht ganz klar, ob es wirklich eine Geiselnahme gibt. Le Monde berichtet beispielsweise, dass ihre Quellen im französischen Innenministerium Zweifel an entsprechenden Meldungen über eine Geiselnahme haben. Auch andere französische Journalisten vor Ort berichten von Zweifeln bei den Sicherheitskräften in Bezug auf eine mögliche Geiselnahme.
10:29 Uhr: Auch der Flughafen ist betroffen
Die Geiselnahme von Dammartin-en-Goële trifft auch den Flughafen Charles-de-Gaulle, nur zehn Kilometer entfernt. Der Figaro berichtet, die Routen für den Anflug auf den Flughafen seien geändert worden, um nicht über Dammartin-en-Goële anzufliegen.
10:23 Uhr: Krankenwagen und Feuerwehr vor Ort
Patrick Sauce berichtet für den Fernsehsender BFM-TV. Er befindet sich vor Ort in Dammartin-en-Goele und berichtet, dass zahlreiche Feuerwehr- und Krankenwagen vor Ort seien. Die Krankenwagen führen anschließend wieder zu den Krankenhäusern, berichtet Sauce. Im Hintergrund hört man die Sirenen von Notarztwagen. Der Sender berichtet, dass die Zahl der Geiseln unklar sei.
10:21 Uhr: Blick nach Paris: Unsicherheit
Unser Reporter Mohamed Amjahid: "Hilflosigkeit in Paris: verwackelte Bilder von einer Autobahn laufen auf den Bildschirmen. Teils aus fahrenden Autos aufgenommen. Man erkennt nicht viel. Ab und zu sieht man aufgeregte Sicherheitsbeamte im Nieselregen herumrennen. Den Parisern bleibt nichts weiteres als sich informieren, im Fernsehen, in Livetickern. Nach dem ersten Schock realisieren die Menschen im Zentrum von Paris, dass die Geiselnehmer "weit weg" sind. Zumindest "nicht hier". "Die Polizei muss die Attentäter einkreisen", fordert eine Frau. Das Militär sollte einschreiten, sagt sie. Es habe genug Tote gegeben."
10:18 Uhr: Staatsanwaltschaft: Bisher keine Toten bei Geiselnahme
Dass es sich um die beiden gesuchten Brüder handelt, wird kaum mehr bezweifelt. Es gibt Berichte, dass es Verhandlungen zwischen der Polizei und den mutmaßlichen Attentätern gibt. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft dementiert, dass es bei der Geiselnahme Tote gibt. Allerdings bezogen sich die Berichte über Tote auf die Zeit vor der Geiselnahme bei der Verfolgungsjagd.
10:13 Uhr: Schulen geschlossen
"Wir nähern uns dem Epilog, " sagte der Pariser Polizeipräsident vor dem Pariser Senat. In Dammartin-en-Goële, dem Ort der Geiselnahme, sind unterdessen alle Schulen, die in der Nähe des Geschehens sind, geschlossen worden, die Schüler bleiben im Gebäude.
10:09 Uhr: Möglicherweise Tote bei Verfolgungsjagd
Französische Medien berichten von mindestens einem Toten und mehreren Verletzten bei der Verfolgungsjagd. Andere Quellen sprechen von zwei Toten. Noch gibt es dafür keine Bestätigung. Außerdem ist von mehreren Geiseln die Rede, die angestellte des Unternehmens sein sollen, in dem sich die mutmaßlichen Attentäter verschanzt haben.
10:01 Uhr: Unser Reporter in Paris: Gespannte Nervosität
Unser Reporter Mohamed Amjahid berichtet aus Paris: "Gerade kam die Eilmeldungen, dass es östlich von Paris eine Schießerei, eine Geiselnahme und eine Verfolgungsjagd gibt, und nun stehen bei den Parisern die Handys nicht mehr still. "Mir geht es gut Schatz, ich bin am Gare du Nord", spricht eine Frau ins Telefon. Alle Pariser starren gespannt auf Bildschirme. Überall Martinshörner, unzählige Polizeiwagen rauschen durch die Stadt Richtung Osten, Mehrere Helikopter am Himmel. Sicherheitsbeamte weisen Fußgänger, Autofahrer an. Die Menschen haben Angst. Einige entscheiden sich zurück in Sicherheit zu gehen. Eine Frau bricht unweit vom Gare du Nord in Tränen aus. Sie könne das nicht mehr mitmachen. Fußgänger kommen ihr zur Hilfe, bringen sie in ein Café. Es scheint so, dass viele Pariser ziellos umherirren. Auf den Bildschirmen spricht Innenminister Cazeneuve. Er kann die Pariser hier nicht wirklich beruhigen."
09:53 Uhr: Industriegebiet in Dammartin-en-Goële
Die Lage spitzt sich weiter zu: Die beiden Attentäter werden in einem Industriegebäude in Dammartin-en-Goële vermutet. Der ganze Ort ist abgeriegelt. Spezialkräfte sind auf dem Weg dorthin. Bei der Halle kann es sich um eine Warenhalle oder eine Druckerei handeln.
09:48 Uhr: Regierungstreffen unterbrochen
Der französische Präsident hat das seit dem Morgen laufende Treffen mit Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve abgebrochen, um die Ereignisse live zu verfolgen. Cazeneuve hat zudem offiziell bestätigt, dass in Dammartin-en-Goële ein Einsatz stattfindet.
09:46 Uhr: Showdown in der Nähe von Paris
Wie es aussieht kommt es zu einer Art Showdown in einem Industriegebiet. Dort haben sich die mutmaßlichen Attentätern nach diversen Angaben verschanzt. Spezialkräfte sind unterwegs.
09:40 Polizeikreise bestätigen Geiselnahme
Polizeikreise haben gegenüber Le Monde die Geiselnahme bestätigt. Demnach sollen sich zwei Verdächtige, bei denen es sich möglicherweise um die Attentäter handelt, erst in einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs gewesen sein, dabei habe es eine Schießerei gegeben. Nun sollen sie in einem Unternehmen Geiseln genommen haben. Demnach sollen sich zwei Verdächtige, bei denen es sich möglicherweise um die Attentäter handelt, erst in einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs gewesen sein, dabei habe es eine Schießerei gegeben. Nun sollen sie in einem Unternehmen Geiseln genommen haben.
09:33 Uhr: Mögliche Geiselnahme in leerstehender Fabrik
Der französische Sender RTL berichtet über die Geiselnahme. Demnach sollen sich die zwei Verdächtigen in einer leerstehenden Fabrikgebäude aufhalten. Die Polizei ist mit Hubschraubern im Einsatz. Die Anwohner sind aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Das ganze spielt sich in beziehungsweise in der Nähe von Dammartin-en-Goële ab, was nicht weit vom Pariser Flughafen entfernt liegt.
09:23 Uhr: Lage spitzt sich zu
Die Verdächtigen sind mit einem in Montagny-sainte-Félicité gestohlen Peugot 206 in der Region Seine-et-Marne unterwegs - wenige Kilometer vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle in Roissy entfernt. Noch ist unklar, ob es wirklich eine Geiselnahme gibt.
09:22 Uhr: Schießerei auf der Autobahn
Mehrere französische Medien berichten von einer Schießerei auf der Autobahn. Figaro berichtet zudem von einer Geiselnahme. Das alles soll sich nach wie vor in der Region Picardie abspielen. Demnach sollen die Verdächtigen mit einem gestohlenen Wagen unterwegs sein - Richtung Paris.
09:07 Uhr: Darf FN am Solidaritätsmarsch in Paris teilnehmen?
Der Ausschluss der rechtsextremen Front National (FN) von einem Solidaritätsmarsch am Sonntag spaltet das politische Frankreich. FN-Chefin Marine Le Pen und die konservative UMP Nicolas Sarkozys hatten sich dagegen gewandt, dass die FN von den Organisatoren des Marsches nicht dazu eingeladen worden ist. Staatspräsident François Hollande wollte Le Pen am Freitag im Zuge seiner Konsultationen nach dem Anschlag vom Mittwoch mit zwölf Toten im Élysée-Palast empfangen. Zu dem Marsch am Sonntagnachmittag haben Parteien, Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen aufgerufen. Ob Hollande teilnimmt, ist offen.
08:55 Uhr: EU-Anti-Terror-Gipfel
Nach Auskunft von EU-Ratspräsident Donald Tusk gibt es am 12. Februar in Riga einen EU-Gipfel zum Antiterrorkampf. Für den 12 und 13. Februar war bisher bereits ein informelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs geplant gewesen.
08:15 Uhr: Vier Verletzte in kritischem Zustand
Nach Berichten von Le Monde befinden sich vier bei dem Attentat verletzte Personen noch immer in einem kritischen Zustand.
07:36 Uhr: Unklarheit über Verbleib der Attentäter
Noch ist die französische Polizei in Longpont in der Picardie präsent, aber längst nicht mehr so massiv wie noch gestern Abend, berichten Reporter vor Ort. Das deutet daraufhin, dass die Attentäter möglicherweise doch nicht in der vermuteten Region sind.
07:34 Uhr: Gabriel ruft zu Großkundgebung in Berlin auf
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat laut der "Bild"-Zeitung Parteien und Verbände zu einer gemeinsamen Großkundgebung in Berlin aufgerufen. Gabriel fordere ein "breites Bündnis", das für ein "friedliches und demokratisches Zusammenleben in Deutschland und Europa" demonstrieren solle, berichtete die "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) vorab. Sie beruft sich auf einen Brief des SPD-Vorsitzenden an demokratische Parteien, Religionsgemeinschaften, Arbeitgeber, Gewerkschaften, Sozialverbände und andere gesellschaftliche Gruppen. Die Schüsse der Attentäter in Paris hätten "nicht nur den direkten Opfern gegolten, sondern auch der Idee einer freien und offenen Gesellschaft", wird Gabriel zitiert.
07:04 Uhr: Gemeinsame Erklärung von Religionsvertretern
Vertreter des Christentums, des Judentums und des Islam haben nach dem Terroranschlag in Paris ein gemeinsames Manifest gegen Gewalt veröffentlicht. "Im Namen Gottes darf nicht getötet werden", schrieben ranghohe Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche sowie von Juden und Muslimen in ihrer Erklärung in der "Bild"-Zeitung vom Freitag. "Bibel, Tora und Koran sind Bücher der Liebe, nicht des Hasses." In ihrer Erklärung warnten die Religionsvertreter außerdem vor Racheakten nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten. Die Taten seien "ein Angriff auf die Freiheit des Denkens, des Glaubens und unserer gemeinsamen Werte von Toleranz und Nächstenliebe, den wir zutiefst verabscheuen", hieß es in der Erklärung.
Zu den Unterzeichnern gehören Alois Glück vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber und Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime. Außerdem sind die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens und Oberbayerns, Charlotte Knobloch, sowie der frühere Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, beteiligt.
06:43 Uhr: MI5 erwartet weitere Anschläge
Der britische Geheimdienst MI5 hat die Gefahr neuer Terroranschläge auf Ziele im Westen bekräftigt. Es sei zu erwarten, dass weitere und komplexere Anschläge nach dem Muster des Terrornetzes Al-Kaida und Nachahmergruppen geplant seien, sagte MI5-Generaldirektor Andrew Parker am Donnerstag bei einem seltenen Auftritt in London. Es gebe beispielsweise Erkenntnisse, dass eine Kerngruppe von Al-Kaida-Terroristen in Syrien Anschläge gegen Ziele in westlichen Ländern mit einer Vielzahl von Opfern plane. Wegen der wachsenden Gefahr aus Syrien, die nicht allein von der Terrormiliz Islamischer Staat ausgehe, sei bereits im vergangenen Sommer die Terrorwarnstufe erhöht worden, sagte Parker.
6:20 Uhr: Internationales Anti-Terror-Treffen am Wochenende
Am Sonntag wollen sich führende Politiker der EU und USA zu Anti-Terror-Gesprächen in Paris treffen, darunter Bundesinnenminister Thomas de Maizière und US-Justizminister Eric Holder.
6:15 Uhr: Barack Obama: "Vive la France!"
US-Präsident Barack Obama trug sich in der französischen Botschaft in Washington in ein Kondolenzbuch ein. Er zeigte sich solidarisch mit Frankreich und betonte die Verbundenheit beider Nationen. "Wir stehen an der Seite unserer französischen Brüder", schrieb er nach Angaben des Weißen Hauses. Terror passe nicht zu "Freiheit und den Idealen, für die wir stehen", fügte er hinzu. "Vive la France!"
05:05 Uhr: Noch immer läuft eine Großfahndung
Französische Sicherheitskräfte sind in der Region Picardie noch immer im Großeinsatz. Allerdings bleibt die Suche nach den Attentätern bisher erfolglos. Am Abend brachen die Polizisten eine Suchaktion in einem Waldstück ergebnislos ab. Noch immer aber kontrollieren Einsatzkräfte Straßen und Häuser.
4:55 Uhr: Zwei mutmaßlichen Attentäter auch im Visier der US-Sicherheitsdienste
Laut CNN standen die beiden Brüder Chérif und Said Kouachi auch in den USA unter Terrorverdacht. Beide stünden auf der No-Fly-Liste, was ihnen Flüge in den USA untersagte. Einer der beiden mutmaßlichen islamistischen Attentäter von Paris ist nach Informationen des TV-Senders zudem zum Terror-Training im Jemen gewesen. Dort habe er vor wenigen Jahren an der Ausbildung örtlicher Al-Kaida-Einheiten teilgenommen. Dies hätten französische Sicherheitskräfte ihren US-Kollegen mitgeteilt, berichtete CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Einzelheiten wurden nicht genannt. Im Jemen beherrscht die Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) ganze Landstriche und verübt immer wieder schwere Anschläge, zuletzt vor allem auf die schiitischen Huthis.
4:50 Uhr: Der Tag nach dem Attentat
Am Tag nach dem Attentat herrschte in ganz Frankreich Trauer, aber auch große Solidarität: Viele Menschen gingen auf die Straße, französische Medien solidarisierten sich - und Präsident Francois Hollande reichte seinem wenig geliebten Vorgänger Nicolas Sarkozy die Hand. Wie der Tag verlief, können Sie hier in unserem Live-Ticker von gestern noch einmal nachlesen. (mit dpa, AFP)