Trotz Ausschlussverfahren: Höcke lässt sich für AfD-Bundesparteitag wählen
Beim Landesparteitag der AfD in Thüringen wählt die Basis ihren umstrittenen Landeschef Björn Höcke zum Delegierten für den Bundesparteitag. Dabei hat der Bundesvorstand ein Parteiausschlussverfahren gegen Höcke eingeleitet.
Thüringens umstrittener AfD-Landeschef Björn Höcke behält sich eine Teilnahme am Bundesparteitag in drei Wochen in Köln vor. In dem gebuchten Veranstaltungshotel hat er allerdings Hausverbot. Die Parteibasis in Thüringen stellte Höcke am Samstag in Berlstedt bei Weimar als einen der Delegierten für den Bundesparteitag in der Domstadt auf. Der AfD-Rechtsaußen erhielt 91 Prozent der Stimmen für sein Mandat. Höcke sprach von der Möglichkeit, dass er „persönlich auch mal in Köln oder bei den kommenden Parteitagen in den nächsten zwei Jahren die Stimme Thüringens“ erheben müsse.
Wegen einer umstrittenen Rede zum deutschen Geschichtsverständnis hatte der AfD-Bundesvorstand Mitte Februar ein Ausschlussverfahren gegen Höcke beschlossen. Ein entsprechender Antrag ging am Freitag per E-Mail beim Landesschiedsgericht ein. „Das weiß ich auch noch nicht genau, wie es weitergeht“, sagte Höcke am Rande des Parteitags. Formal-juristisch sei noch kein gültiger Antrag eingegangen. Ein solcher müsse schriftlich und in dreifacher Form vorliegen. Der frühere Geschichtslehrer hatte am 17. Januar in Dresden eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ gefordert und beklagt, die positiven Elemente der deutschen Historie würden im Vergleich zu den Gräueltaten der Nazi-Zeit zu wenig beachtet. (dpa)