„Ich hätte meine eigenen Fehler gemacht“: Habeck verteidigt Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock
Grünen-Co-Chef Habeck glaubt daran, dass Baerbock Vertrauen wiederaufbauen kann. In der Klimafrage ist er weit pessimistischer.
Der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck hat Annalena Baerbock gegen Kritik in Schutz genommen. In der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“ sagte er am Mittwochabend auf die Frage, ob er die Grünen-Kanzlerkandidatur besser als sie gekonnt hätte, sie beide seien ganz unterschiedliche Typen und machten die Dinge fast prinzipiell gegensätzlich. „Insofern hätte ich meine eigenen Fehler gemacht.“
Es gebe bei den Grünen keine Debatte darüber, die Entscheidung für die Kanzlerkandidatur noch zu revidieren. Zwar hätten Baerbocks Fehler einen „Knacks“ im Vertrauen zu den Grünen bewirkt. „Aber wir haben alle Chancen, und Annalena Baerbock arbeitet daran, das Vertrauen wieder aufzubauen.“
Die Kanzlerkandidatin der Grünen steht in der Kritik, weil sich in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ auffallende sprachliche Ähnlichkeiten zu anderen Veröffentlichungen finden. Zuvor war bekannt geworden, dass sie Sonderzahlungen der Partei verspätet an den Bundestag gemeldet hatte. Partei und Kandidatin mussten zudem Angaben in Baerbocks Lebenslauf korrigieren.
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Weitaus pessimistischer äußerte sich Habeck in der Klimafrage. Trotz aller Maßnahmen zum Klimaschutz ist seiner Einschätzung nach nicht mit einem Ende der Wetterextreme zu rechnen. Dass sich das Wetter in absehbarer Zeit wieder zum Besseren verändere, werde „leider nie passieren“, sagte er.
Selbst der gegenwärtige Zustand werde nicht zu halten sein. „Im Gegenteil: Es bleibt nicht so, es wird krasser werden.“ Das CO2 (Kohlendioxid) sei bereits ausgestoßen, es handele sich um träge Systeme, die Meere erwärmten sich langsam, erläuterte der Parteichef.
Es gehe einzig und allein darum, „dass die Erderwärmung so verlangsamt und so eingebremst wird, dass wir uns als Menschen anpassen können, dass wir in der Lage sind, unsere Städte, unser Leben so zu schützen, dass wir nicht katastrophale Zustände erleben“. Es werde in jedem Fall wärmer werden. „Es ist ausgeschlossen, dass es so bleibt, wie es ist. Dafür ist einfach schon zu viel passiert.“ (dpa)