Casdorffs Agenda: Grünen-Politiker Habeck mit Spitzen gegen seine Partei
Die Furcht ist, am Ende die schwächste der Oppositionsfraktionen zu sein. Diese Vorstellung kann eine Partei schon mal beben lassen. Ein Kommentar.
Das Wahlbeben und seine Folgen: Der Grünen-Spitzenpolitiker Robert Habeck, der nur knapp nicht Spitzenkandidat wurde, lässt jetzt einige Spitzen gegen seine Kollegen los. Er fordert Selbstbewusstsein in den anstehenden Sondierungsgesprächen mit Union und FDP.
Habeck weiß, wovon er spricht. Auch er musste mit dem Rücken zur Wand eine Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein verhandeln. Und war zu dem bereit, was er nun von Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt verlangt: jederzeit den Tisch zu verlassen.
Denn Selbstaufgabe ist keine Option. Nur für Dienstposten und Dienstwagen - so billig dürfen sich die Grünen nicht machen. Allerdings gibt es auch diese Furcht: am Ende die schwächste der Oppositionsfraktionen zu sein. Diese Vorstellung kann eine Partei schon mal beben lassen.
Casdorffs Agenda erscheint jeden Morgen in der Morgenlage, dem Newsletter für Politik- und Wirtschaftsentscheider, den sie hier kostenlos abonnieren können.