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Alexis Tsipras
© REUTERS

Resolution geplant: Griechisches Parlament debattiert über Reparationsforderungen

Das griechische Parlament plant eine Resolution zu Reparationsforderungen an Deutschland – in Berlin reagiert man zurückhaltend.

Das griechische Parlament will am diesem Mittwoch über den künftigen Umgang mit Reparationsforderungen an Deutschland entscheiden. Eine vom Parlament einberufene Expertenkommission hatte vor drei Jahren den Umfang der Forderungen auf mindestens 289 Milliarden Euro beziffert. Enthalten sind darin eine Zwangsanleihe, die Griechenland der Deutschen Reichsbank während des Krieges gewähren musste, sowie Zahlungen für Kriegsverbrechen und -schäden.

Deutschland hingegen sieht das Thema als erledigt an; die Regierung in Berlin stützt sich dabei auf den 1990 zur Wiedervereinigung unterzeichneten Zwei-plus-Vier-Vertrag, in dem es heißt, es seien „keine weiteren Reparationen“ vorgesehen.

Die deutsche Regierung sei sich ihrer historischen Verantwortung bewusst, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. „Wir wissen um die große Schuld, um das große Leid, das Deutschland und Deutsche zu Zeiten des Nationalsozialismus über Griechenland gebracht haben“, sagte er. „Die Lehre, die wir daraus ziehen, ist alles daran zu setzen, dass Deutschland und Griechenland als Partner gute Beziehungen haben, dass sie sich gegenseitig unterstützen zum Wohle beider Länder.“ Die Frage nach deutschen Reparationen sei juristisch wie politisch abschließend geregelt.

Die Parlamentarier in Athen wollen der derzeitigen Regierung und künftigen Regierungen nun eine Handlungsempfehlung geben. Möglich sei beispielsweise der Gang vor europäische Gerichte, hatte der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos Anfang des Jahres gesagt. (dpa)

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