Westliches Militärbündnis: Griechenland stimmt Nordmazedoniens Nato-Beitritt zu
Als erstes Nato-Mitglied votiert Griechenland für den Eintritt Nordmazedoniens in das Bündnis. Regierungschef Tsipras hofft auf mehr Stabilität.
Griechenlands Parlament hat am Freitag Nordmazedoniens Nato-Beitritt gebilligt. Eine Mehrheit von 153 Abgeordneten stimmte für die Ratifizierung der Aufnahme, 140 stimmten dagegen. "Die heutige Abstimmung vollendet den wichtigsten Teil griechischer Verpflichtungen", sagte Regierungschef Alexis Tsipras vor dem Votum. "Ich möchte Nordmazedonien, ein mit Griechenland befreundetes Land, willkommen heißen", fügte er hinzu. Der nördliche Nachbar müsse ein Verbündeter in den Bemühungen sein, Sicherheit, Stabilität und Frieden in der Region herzustellen.
Die Botschafter der 29 Nato-Mitglieder hatten am Mittwoch das Beitrittsprotokoll für Nordmazedonien unterzeichnet. Die Mitgliedsstaaten müssen die Aufnahme nun auf nationaler Ebene ratifizieren - wie Griechenland es nun getan hat.
"Die Geschichte wird uns richten. Ich denke, wir haben unsere patriotische Pflicht erfüllt", sagte Tsipras. Das Abkommen mit dem nördlichen Nachbarn habe Griechenlands internationales Ansehen aufgewertet.
Griechenland hatte die Aufnahme Mazedoniens in die Nato wie auch in die EU wegen des Streits um den Staatsnamen jahrelang blockiert. Grund war die gleichnamige griechische Provinz Mazedonien. Im Juni vergangenen Jahres einigten sich beide Seiten und vereinbarten im sogenannten Prespa-Vertrag, dass sich das Land künftig "Republik Nordmazedonien" nennt.
Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Nordmazedonien dürfte spätestens 2020 das 30. Nato-Mitglied werden. Sowohl das Militärbündnis, als auch die EU hoffen, dass Nordmazedoniens Beitritt zur Stabilität auf dem Balkan beitragen wird. (AFP)