Ägypten: Gewalt zwischen Christen und Muslimen nach Pro-Mursi-Demos
Bei den Unruhen in Ägypten geraten koptische Christen zunehmend ins Visier der Islamisten. Am späten Samstagabend kam es in mehreren Teilen des Landes zu Auseinandersetzungen zwischen Christen und Anhänger von Ex-Präsident Mohammed Mursi.
Nach Demonstrationen von Anhängern des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi ist es in der ägyptischen Provinz Al-Minia zu Gewalt zwischen Christen und Muslimen gekommen. In dem Dorf Raida hätten die Islamisten während eines Protestmarsches am späten Samstagabend eine Kirche und mehrere Häuser von Christen mit Steinen beworfen, berichtete das christliche Nachrichtenportal „Watani.net“ am Sonntag.
In dem Dorf Bani Ahmed al-Scharkija schritt die Polizei mit Tränengas ein, als sich nach einer Pro-Mursi-Demonstration am Abend in einem Teehaus ein persönlicher Streit zwischen einem jungen Muslim und einem koptischen Christen zu einer Straßenschlacht ausweitete.
Die Kontrahenten warfen Steine und Brandbomben. Drei Zivilisten und ein Polizeioffizier wurden verletzt. Ein Vertreter der Organisation Kopten ohne Grenzen sagte dem Nachrichtenportal „youm7“, die Mursi-Anhänger griffen zunehmend Christen an, „um Terror in der Gesellschaft zu verbreiten“. Kirchenvertreter und maßgebliche muslimische Geistliche hatten vor einem Monat die Absetzung Mursis gebilligt. (dpa)