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Wieder offen: Inhaberin Kirsten Cassat trägt in ihrem Tattoostudio in Savannah, Georgia, einen Mundschutz.
© REUTERS/Maranie Staab

Trotz konstant hoher Fallzahlen: Georgia prescht bei Lockerungen voran - selbst Trump reagiert mit Kritik

In einigen US-Bundesstaaten werden die Corona-Maßnahmen wieder gelockert - allen voran Georgia. Die Kehrtwende geht sogar Präsident Trump zu schnell.

Die USA verzeichnen fast eine Million Corona-Fälle und mehr als 50.000 Menschen sind bereits infolge der Epidemie gestorben. Dennoch drängen einige Bundesstaaten auf eine schnelle Lockerung der Corona-Maßnahmen.

In dem Südstaat Georgia durften zunächst Friseure, Fitnessstudios, Bowling-Zentren, Tattoo-Studios und weitere kleinere Unternehmen öffnen - wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. So müssen Kunden Schutzmasken tragen. Von Montag an dürfen dann auch Restaurants und Theater wieder aufmachen.

Viele halten das Vorgehen des konservativen Gouverneurs von Georgia, Brian Kemp, für verfrüht. Selbst US-Präsident Donald Trump, der auf eine rasche Rückkehr zur Normalität setzt, kritisierte seinen Parteifreund Kemp: Er sei mit dessen Entscheidung "absolut nicht einverstanden", sagte der Präsident am Mittwoch. In Georgia waren zuletzt rund 22.200 Coronavirus-Infektionen und rund 900 Tote gemeldet worden.

Neben Georgia wollen auch Oklahoma und Alaska schnellstmöglich die Wirtschaft Schritt für Schritt wieder öffnen - trotz massiver Bedenken. So durften in Oklahoma durften kleine Läden wie Nagelstudios und Friseure ihren Betrieb wieder aufnehmen. In Alaska durften Restaurants wieder öffnen.

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Experten befürchten einen sprunghaften Anstieg der Infektionen, wenn die Corona-Beschränkungen zu rasch gelockert werden - und warnen vor einer zweiten Infektionswelle.

Trump hatte vergangene Woche einen Drei-Stufen-Plan für eine schrittweise Lockerung und Aufhebung der Coronavirus-Beschränkungen vorgelegt. In den Vereinigten Staaten entscheiden letztlich die Gouverneure über die Lockerungen der Maßnahmen.

Die USA sind das Land mit den meisten bestätigten Corona-Infektionen und Todesfällen weltweit. Am Freitag wurde die Schwelle von 50.000 Todesopfern überschritten. Das sind etwa doppelt so viele Tote wie in Italien. (Tsp, AFP)

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