3. Oktober: Generation Deutsche Einheit: Wir mischen uns ein
Wendekinder, Westkinder und Migrationskinder: In einem Memorandum verabschiedeten sich 30- bis 40-Jährige von Grenzen und formieren sich zur Generation Deutsche Einheit. Ein Gastbeitrag.
In einem auf change.org veröffentlichten Memorandum schließen sich Wende-, West- und Migrationskinder zusammen und formulieren Ziele. Wir dokumentieren hier das Memorandum, in dem sie erklären, wer sie sind und was sie wollen:
Wir sind die Generation Deutsche Einheit. Und wir fangen einfach an. Unsere Unterschiede sind es, die uns vereinen. Wir wurden als Wende-, Migrations- oder Westkinder definiert, sind mit diesen Stereotypen aufgewachsen. Doch wir sind mehr als das. 25 Jahre nach der deutschen Einheit, verabschieden wir uns mit diesem Memorandum von dieser gelernten Definition.
Die Generation Deutsche Einheit versteht sich nicht als einheitlich, um der Einigkeit willen. Wir wollen und brauchen konstruktive Uneinigkeit und inspirierende Unterschiede für die Gestaltung der Zukunft, denn daraus entstehen unserer Erfahrung nach die kreativsten Lösungen. Diese Kreationen und unsere Wirkungen bringen wir, anders als unsere Elterngeneration, miteinander auf Augenhöhe hervor. Diesem starken Wert verpflichten wir uns in all unserem zukünftigen persönlichen Handeln. Wir halten einander nicht aus, sondern gestalten gemeinsam. Unser Memorandum ist das Symbol dieser Selbstverpflichtung und möchte Vorbildcharakter und Einladung sein, sich dieser neuen Haltung anzuschließen. Wir fordern bewusst nicht von Dritten oder “der Politik”, sich gegebener Herausforderungen anzunehmen. Wir handeln selbst.
Dieses Memorandum ist das Produkt einer Gruppe von engagierten, jungen Menschen, die um die 30 bis 40 Jahre alt sind und mit pluralistischen Sozialisationen und Biographien in Deutschland leben. Wir nehmen nicht das Recht für uns in Anspruch, repräsentativ für die Gesamtheit unserer Generation zu sprechen - jedoch ist unsere Gruppe gesamtgesellschaftlich aktiv und vernetzt.
Wer sind die Wendekinder?
Wir Wendekinder sind rund 2,4 Millionen Menschen. Wir sind in zwei politischen Systemen, in zwei Staaten aufgewachsen: in der DDR und in der wiedervereinigten BRD. Uns eint eine zeithistorische Verbindung um das politische Ereignis des Mauerfalls am 9. November 1989 und unsere daraus folgende doppelte Sozialisation. Unsere Kindheit in der DDR war von einer mitunter starken Politisierung im Alltag geprägt: Das politische System der DDR prägte, durch ein hohes Maß an Unfreiheit unter dem Primat der SED, die individuellen Lebenswegmöglichkeiten und -entscheidungen unserer Eltern und damit auch für uns Kinder.
Der Staat gab den institutionellen und pädagogischen Sozialisationsrahmen für die erste Phase unseres Aufwachsens vor. Kinderkrippe, Kindergarten und Schule folgten dem Ideal der Erziehung zur »sozialistischen Persönlichkeit« im Kollektiv. Eine Individualisierung war systemimmanent nicht erwünscht. Wir Wendekinder wurden mit dem 3. Oktober 1990 wie alle Bewohnerinnen und Bewohner der DDR zu Bundesbürgerinnen und -bürgern des wiedervereinigten Deutschlands.
Je nach Alter hatten wir zum Zeitpunkt der Deutschen Einheit entweder unseren frühkindlichen oder sogar einen nahezu abgeschlossenen Sozialisationsprozess durchlebt. Nun begann das Umlernen, gemeinsam mit unseren Eltern, denn diese konnten uns die selbstverständlichen Ratschläge für Werte, Anforderungen und Regeln der BRD nicht vermitteln. Die Aufgabe bestand in der Gestaltung des rasanten gesellschaftlichen Transformationsprozesses, jedoch aufgrund unseres Alters nicht in einem (selbst)bewussten Entscheidungsprozess, sondern im alltäglichen Tun: im Neuerlernen des Schulsystems, der Straßennamen oder der Berufsbezeichnungen unserer Eltern. Besonders eindrücklich haben wir den Verlust unserer Autoritäten und Vorbilder erlebt und unsere damit einsetzende Suche nach neuen Werteorientierungen.
Während dieser Phase des "everything new in doing transformation" haben wir eine zweite kulturelle Sprache gelernt und sind durch diese Entwicklung zu Vermittlerinnen und Vermittlern zwischen zwei Welten geworden. Veränderungen und Krisen machen uns keine Angst mehr. Wir gehören nicht zur "Erbengeneration", wir verfügen kaum über traditionsreiche Netzwerke unserer Eltern, wir sind selten ausgestattet mit familiärem Startkapital um in eine Idee, ein Geschäftsmodell oder Eigentum investieren zu können. Unser Fundament ist unser Improvisations- und Entwicklungsgeist, unser Mut, zu neuen Ufern aufzubrechen und unser Wille, unsere Wirksamkeit jederzeit zu entfalten.
Wer sind die Westkinder?
Wir Westkinder wurden geboren im Westdeutschland der 1970 und frühen 80er Jahre. Unsere Kindheit wurde begleitet von Friedensmärschen und Antiatomdemos, einer gesellschaftlichen Debatte über das Baumsterben und das Ozonloch. Der Supergau von Tschernobyl oder die Challenger-Katastrophe haben uns vielleicht mehr bewegt als der Kalte Krieg, der für uns eher abstrakt war. Wir sind Teil der "Generation Golf", der "Generationen X und Y" oder vieler anderer, wie wir auch immer benannt wurden.
Bis in unsere Jugend hinein waren wir fest davon überzeugt, dass der Name "Bundeskanzler Helmut Kohl" ein feststehender, unteilbarer Begriff ist. Viele unserer Eltern waren politisiert, es wurde hart diskutiert, ob konservativ oder links, die Diskussionen waren heftig, aber offen — im Privaten wie in den Medien. Die Vielfalt der Lebensentwürfe reichte von der Punkerin bis hin zum Verbindungsstudenten. Doch diese Diskussionen waren weitestgehend Stürme im Wasserglas unserer Kindheit. Wir sind im westdeutschen Wohlstand aufgewachsen, aber wir haben auch gelernt, dass materieller Wohlstand nicht immer mit "sorgenfrei" gleichzusetzen ist.
Die meisten von uns hatten das Glück einer behüteten Kindheit und Jugend; so war das Aufwachsen in Frieden, in stabilen, weitestgehend materiell unbeschwerten Verhältnissen für viele normal, regelmäßige Sommerurlaube inklusive. Wir sind Wohlstandskinder. Gleichzeitig paart sich diese generelle Weltoffenheit und ein optimistischer Blick in die Zukunft allerdings mit einer stark individualistischen Ausrichtung unseres Denkens und latenten Zukunftsängsten.
Geprägt durch ein Bildungssystem, das Leistungsbereitschaft genauso wie individuelle Entwicklung fördern sollte und Eltern, die oftmals zu den Bildungsaufsteigern der Bildungspolitik unter Willy Brandt gehörten, wuchsen wir heran in der Überzeugung, dass materieller Wohlstand auch persönliche Anstrengungen erfordert; dass wir etwas erbringen müssen, um uns als Person verwirklichen zu können.
Dieses "Erbringen" ist jedoch nicht nur eine materielle Kategorie, denn ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Teil unserer Entfaltung und unseres Selbstverständnisses. Die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit und der historischen Verantwortung unseres Landes hat uns zu wachen Demokratinnen und Demokraten sowie überzeugten Europäerinnen und Europäern gemacht. Unserer nationalen Identität standen viele unter uns selbstkritisch-distanziert gegenüber.
Wer sind die Migrationskinder?
Wir sind die "Kinder" mit sogenanntem "Migrationshintergrund". Oft tritt dieser in den Vordergrund und verdrängt, dass wir zugleich auch West- oder Ostkinder sind, und dies unsere Erfahrungen ebenfalls prägt. Viele von uns haben erst in der Schule gelernt, wie unsere Herkunft, unser Name, unsere religiöse Zugehörigkeit oder unsere Hautfarbe von anderen wahrgenommen wurde. In unserer frühen Kindheit spielten diese Dinge oft keine große Rolle. Diversität war für uns in unseren Familien und auch noch im Kindergarten gelebte Realität. Anders wurden wir erst später durch andere gemacht, meist durch Autoritätspersonen wie Lehrerinnen oder Lehrer.
Da sie deutsch mit weiß gleichsetzten, positionierten sie uns außerhalb unserer eigenen Gesellschaft. Zwischen uns und "den Deutschen" wurden täglich Mauern gezogen, die zu kleinen, feinen oder auch radikal unüberwindbaren Hürden im gemeinsamen Miteinander wurden. Schon im frühen Alter kamen wir mit wichtigen Identitätsfragen in Berührung. Was macht die eigene Kultur und Nationalität aus und wie unterscheidet sie sich vom vermeintlich "normalen" Deutsch-Sein? Wir entwickelten ein Gespür dafür, uns in unterschiedlichen kulturellen sowie sprachlichen Kontexten zu bewegen. Über den Tellerrand zu schauen gehört für uns seit der Kindheit dazu, denn unsere Familien leben über den Erdball verteilt. Ihre Geschichten, Bilder und Besuche haben uns geprägt. Unsere Eltern sind zwischen den 60er und 80er Jahren nach West- oder Ostdeutschland gekommen, haben das Land als "Gast-" oder "Vertragsarbeiter" mit aufgebaut, hier studiert oder politisches Asyl gesucht. Sie wollten bessere Lebensbedingungen für sich und ihre Familien schaffen oder einer Verfolgung im Heimatland entkommen.
Zu den hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund gehören aber auch diejenigen, die alleine als junge Erwachsene etwa zum Studium nach Deutschland kamen. Mittlerweile ist Deutschland mehr als nur Lebensmittelpunkt, es ist echte Heimat geworden, in der sie Familien gründen und das Land aktiv mitprägen. Unsere Heimat ist Deutschland, auch wenn es uns oft abgesprochen wird und wir selbst anfangen mit dieser Heimat zu fremdeln. Unsere Generation hat ein neues Selbstbewusstsein und Selbstverständnis entwickelt, das unsere Eltern, die tatsächlich migriert sind, nicht hatten. Wir sind Teil dieses Landes und stehen dafür ein.
Wir sind müde, immer wieder über unsere "Wurzeln" zu sprechen, denn selten münden diese Gespräche darin, uns legitime Plätze in der Mitte dieser — unserer — Gesellschaft zuzugestehen. Wir möchten nicht mehr die Ausnahme oder Vorzeigemigrantinnen und -migranten sein, sondern als Individuen mit einem Reichtum an Erfahrungen und Expertise wahr- und ernstgenommen werden, die unser Land braucht.
Was will die Generation Deutsche Einheit?
Mit unserem Reichtum an Erfahrungen, Werten und Expertise sind wir die erste gesamtdeutsche Nachwendegeneration und schätzen den Pluralismus unserer Biographien: die Transformationskompetenz der "Wendekinder", die Debattenkultur der "Westkinder", den Gemeinschaftssinn der "Migrationskinder". Wir lassen uns voneinander inspirieren, gehen auf Augenhöhe miteinander um und erweitern uns dadurch selbst. In unserer Summe sind wir mehr.
Wir verabschieden uns mit diesem Memorandum von den künstlichen Grenzen zwischen uns und verstehen uns ab heute als eine Generation Deutsche Einheit. Wir läuten hiermit den Paradigmenwechsel ein.
Wir werden die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nur bewältigen, wenn wir unsere kulturellen und regionalen Besonderheiten verbinden. Deshalb brauchen wir unsere heterogene Erfahrungen und Kompetenzen. Wir haben einen offenen und pragmatischen Blick auf die Dinge, denn wir haben gelernt und erfahren, dass starre Leitlinien - und seien sie noch so gut gemeint - oft nichts taugen. Wir werden uns als Generation Deutsche Einheit einmischen, Selbstverständliches anzweifeln und Antworten auch auf den Feldern suchen, die für unsere Eltern verbrannt erscheinen. Als meinungsfreudige Entscheiderinnen und Entscheider der Zukunft haben wir unseren konkreten gesamtgesellschaftlichen Beitrag in 21 Statements formuliert:
1 . Wir engagieren uns dauerhaft für die Welt, in der wir leben möchten, aber wir wechseln die Orte, Themen und Taktung unseres Wirkens .
2. Für uns ist Vielfalt der Alltag, den wir leben. Unterschieden begegnen wir mit Neugier, nicht mit Angst.
3. Wir leben und verkörpern bewusst mehrere Identitäten.
4. Unsere Lebenswirklichkeit ist weiter als der Ort, an dem wir uns gerade befinden.
5. Europa ist unsere Heimat. Die Welt ist unser Denk- und Wirkungsraum.
6. Unsere Teilhabe im digitalen Raum ist gleichwertig zu konventionellen Beteiligungsformen.
7. Wenn wir Chancen vergeben können, dann streben wir danach, sie gerecht zu verteilen. Wir wollen Benachteiligungen, die durch die zufällige Zuteilung natürlicher und sozialer Güter entstehen, berücksichtigen und ausgleichen.
8. Wir haben uns auf unserem Weg von Stereotypen emanzipiert und gelernte falsche Klischees überwunden.
9. Wir kennen die Macht gesprochener, geschriebener und gedruckter Worte und Bilder — sie prägen unser Handeln, Denken und Fühlen. Wir nutzen sie verantwortungsvoll, um keine neuen Klischees zu produzieren.
10. Wir sind uns unserer Wurzeln bewusst und setzen uns mit ihnen kritisch auseinander, um Zukunft zu gestalten. Wir bauen Brücken, in dem wir das Gespräch mit unseren Eltern und Kindern suchen.
11. Wir rechnen täglich mit dem Unvorhersehbaren. Wir sind wandlungserprobt.
12. Wir versuchen uns darin, uns über das Wissen, was wir nicht haben, klar zu werden.
13. Unsere Pfade sind nicht linear. Wir scheitern und versuchen es erneut.
14. Reibung im Gespräch birgt neue Lösungen. Wir leben eine neue Streitkultur und diskutieren wertschätzend und gleichberechtigt.
15. Wir sind uns bewusst, dass es bei Richtungsentscheidungen immer Alternativen gibt und diskutieren sie mit Verve, bevor wir sie treffen.
16. Wir denken und handeln auch jenseits starrer Hierarchien. Respekt muss sich verdient werden.
17. Teams sind stärker: Wir arbeiten und wirken vernetzt.
18. Spaß, Ästhetik und sinnlicher Genuss gehören für uns zu einem echten Leben.
19. Wir glauben daran, dass alle glauben dürfen, woran sie glauben. Gegen die Einschränkung der Glaubensfreiheit wehren wir uns.
20. Persönliche soziale und kulturelle Hürden zu überwinden, um sich über sich selbst hinaus zu entwickeln und seinen Fußabdruck in der Welt zu hinterlassen ist möglich — wir haben es erfahren und ermutigen alle, sich aufzumachen, ihren Weg zu gehen.
21. Wir fangen einfach an.
Wer sind die Autoren?
Die Autorinnen und Autoren laden ein, das Memorandum auf Change.org zu zeichnen: www.change.org/wirfangeneinfachan Hier die Liste der Autoren, die das Memorandum verfasst haben:
Dr. Constanze Adolf, stellvertretende Geschäftsführerin einer Europäischen Expertenplattform zum Thema ökologische Finanzpolitik
Dr. Katrin Cholotta, Journalistin und Wissenschaftlerin, vertritt derzeit die Hansestadt Hamburg im Bund
Aleksandra Hoffmann, Projektmanagerin mit polnischen Wurzeln in einem internationalen Unternehmen
Jeannette Gusko, Communications Director Change.org, Campaign Boostcamp Mitgründerin
Kübra Gümüşay, Journalistin, Bloggerin, Initiatorin der Anti-Rassismus-Kampagne #Schauhin
Michael Knoll, Leiter der Hertie-Stiftung
Van Bo Le Mentzel, Aktivist und Designprofessor
Adriana Lettrari, Mitgründerin des Netzwerks 3te Generation Ostdeutschland, Doktorandin an der Universität Bremen und Autorin
Tilmann Löser, Musiker und aktiv im im Kirchenvorstand der Thomaskirchgemeinde Leipzig
Torsten Menzel, Büroleiter des Bundestagsabgeordneten Josip Juratovic, dem Integrationsbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion
Göran Nitsche, IT-Experte, derzeit Aufbau eines unabhängigen lokalen Web-TV-Senders »Leipzig Live TV«.
Enno Ommen, Referent in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin
Hagen Pietzcker, Vorstandsreferent und Büroleiter der Fraktionsvorsitzenden der Berliner Abgeordnetenhausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
Aleksandra Rhomberg, arbeitet heute für eine führende internationale Personalberatung, lange Zeit Vorsitzende der Jungen Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
René Sadowski, für eine große Unternehmensberatung international tätig und externer Doktorand an der WHU, Lehrbeauftragter an der HTW Berlin
Natascha Salehi-Shahnian, Projektmanagerin bei der Bürgerstiftung Berlin, Mitglied im Vorstand des Forum Ziviler Friedensdienst e.V.
Chantal-Fleur Sandjon, Autorin, engagiert in Schwarzen und POC-Kontexten.
Christian Schüle, lebt als freier Schriftsteller, Essayist und Publizist in Hamburg, seit April 2015 lehrt er im Fachbereich Kulturwissenschaft an der Berliner UdK
Linn Selle, promoviert an der Viadrina-Universität und arbeitet beim Verbraucherzentrale Bundesverband, lange Jahre Bundesvorstand Junge Europäische Förderalisten, "Frau Europas" 2014
René Sternberg, Informationsarchitekt, engagiert sich bei GFPS im deutsch-polnischen Kontext, hilft im Netzwerk Arbeiterkind.de bei Stipendienbewerbungen und setzt sich kommunalpolitisch in Berlin ein
Dr. Moritz Trebeljahr, tätig für eine führende internationale Personalberatung, seit Jahren beim Johanniterorden engagiert im Seniorenbesuchsdienst