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Claus Weselsky lässt ab Montag wieder streiken - und das sogar eine Woche.
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Update

Eine Woche Bahnstreik: GDL plant längsten Streik - Dobrindt kritisiert Gewerkschaft

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Montag eine Woche lang die Bahn in Deutschland bestreiken, der Personenverkehr ist ab Dienstagmorgen 2 Uhr betroffen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) übt Kritik.

Bahnreisende müssen sich von Dienstag an auf den bisher längsten Streik der Lokführer im Tarifkonflikt bei der Bahn einstellen. Der Ausstand soll im Personenverkehr sechs Tage dauern, teilte die Gewerkschaft GDL am Sonntag in Frankfurt am Main mit. Er soll am 5. Mai um 2 Uhr morgens starten und erst am 10. Mai um 9 Uhr enden. Im Güterverkehr soll bereits ab Montag um 15 Uhr gestreikt werden.

Es wäre bereits der achte Streik in dem Tarifkonflikt. In Berlin streikten die S-Bahn-Fahrer zuletzt vor knapp zwei Wochen. In der Hauptstadt soll an diesem Montag der Nord-Süd-Tunnel nach monatelangen Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen werden. Da der Bahnstreik offenbar flächendeckend geplant ist und ab Dienstag der Personenverkehr bestreikt werden soll, fahren die S-Bahn-Züge wohl nur einen Tag lang durch den Nord-Süd-Tunnel. In Brandenburg streikt derweil voraussichtlich neben den Lokführern der Bahn auch das Personal von Bussen und Straßenbahnen.

Dobrindt: Grenze der Akzeptanz für Streik "zunehmend erreicht"

"Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf“, erklärte die GDL. Ihr Vorsitzender Claus Weselsky wollte sich am Montag in Berlin zu dem geplanten Ausstand konkret äußern. Die Deutsche Bahn bezeichnet den Streik am Sonntag als „maßlos und unangemessen“.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte die Streik-Ankündigung der Lokführer-Gewerkschaft GDL. „Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind“, sagte Dobrindt der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe).

„Die Grenze der Akzeptanz dieser Tarifauseinandersetzung in der Bevölkerung ist zunehmend erreicht. Das sollten auch die Verhandlungsführer erkennen.“

Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld

Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag das neue Tarifangebot des Unternehmens zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf angekündigt. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten vom 1. Juli an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1000 Euro bis zum 30. Juni. Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Den Knackpunkt in den Tarifverhandlungen sieht die GDL bei der Einstufung der Rangierlokführer im Tarifgefüge der Bahn.

Der Konflikt ist so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Einfluss im Konzern ringt. Beide wollen zum Teil für dieselben Berufsgruppen verhandeln.

Bahn brachte Schlichtung ins Spiel

Die Bahn will in getrennten Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse erzielen. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber hatte am Sonntag erneut eine Schlichtung ins Spiel gebracht. „Wir fordern die GDL zu einer Schlichtung auf, weil wir rasch Ergebnisse wollen“, erklärte er in Berlin. Darüber hatte zuvor auch die „Bild am Sonntag“ berichtet.

„Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir eine neutrale Instanz hinzuziehen müssen.“ Die Gewerkschaft hat in dem Tarifkonflikt bereits sieben Mal den Güter- oder Personenverkehr bestreikt. Zuletzt hatten die Lokführer von 21. bis 23. April gestreikt. Eine Schlichtung hatte die Gewerkschaft bislang abgelehnt. (Tsp/dpa)

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