„Wirkt wie der Besuch eines Bittstellers“: Für Merz kommt die US-Reise von Scholz zu spät
Am Sonntag fliegt der Bundeskanzler in die USA, um dort Präsident Biden zu treffen. CDU-Chef Merz kritisiert Scholz' Außenpolitik als „zögerlich“.
Vor der USA-Reise von Olaf Scholz hat CDU-Chef Friedrich Merz dem Bundeskanzler eine zögerliche Außenpolitik vorgeworfen. „Diese Reise kommt zu spät. Sie wäre schon vor Wochen notwendig gewesen und dann mit einer klaren Botschaft der wichtigsten europäischen Staaten im Gepäck“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“.
„Jetzt wirkt die Reise wie der Besuch eines Bittstellers, der aus einer selbst verschuldeten Situation nicht mehr herauskommt und deshalb den großen Bruder in Washington um Hilfe bitten muss.“
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Scholz' Vorbild Helmut Schmidt wäre längst zu Verhandlungen in Washington und Moskau gewesen, fügte der CDU-Vorsitzende hinzu. „Deutschland gefällt sich unter ihm als Kanzler offenbar in seiner Rolle als Außenseiter, als Nein-Sager und Verhinderer einer europäischen Strategie“, kritisierte Merz.
Die „Sprachlosigkeit“ des Kanzlers mache ihn fassungslos. „Mitten in der größten Bedrohung von Frieden und Freiheit in Europa ist der Kanzler weitgehend abgetaucht. Das hätten alle seine Vorgänger anders gemacht.„
Scholz fliegt am Sonntag in die USA, am Montag ist ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus geplant. Eine Woche nach dem Besuch in Washington reist Scholz erst nach Kiew und dann nach Moskau, um dort Präsident Wladimir Putin zu treffen. (dpa)