Irak: Fünf IS-Anhängerinnen aus Deutschland festgenommen
In der irakischen Stadt Mossul sind fünf Anhängerinnen des "Islamischen Staats" festgenommen worden. Darunter befindet sich offenbar eine 15- oder 16-jährige Schülerin aus Sachsen.
Bei einer Militäroperation in der irakischen Stadt Mossul sind offenbar fünf IS-Anhängerinnen aus Deutschland festgenommen worden. Ein Offizier der irakischen Anti-Terror-Kräfte berichtete von 20 Kämpferinnen, die am vergangenen Donnerstag in der Altstadt festgenommen worden seien, darunter fünf deutsche. Der Offizier berichtete weiter, die Frauen hätten sich in einem Tunnelsystem der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) versteckt. Sie hätten Waffen und Sprengstoffgürtel in ihrem Besitz gehabt, um die irakische Truppen anzugreifen. Demnach arbeiteten sie für die Polizei des IS. Unter den Festgenommenen seien auch Frauen aus Russland, der Türkei, Kanada und Tschetschenien gewesen.
Die Schülerin war offenbar konvertiert
Sicherheitskreise berichteten dem Tagesspiegel, unter den Frauen befinde sich eine 15-Jährige aus Sachsen. Anderen Berichten zufolge handelt es sich um eine 16-Jährige. Sie stammt aus Pulsnitz bei Dresden und war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern Kontakt gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft in Dresden ermittelte gegen sie wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, stellte die Ermittlungen aber ein. „Es gibt neue Erkenntnisse beim Landeskriminalamt, die geprüft werden“, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase der dpa. „Wenn sie auftaucht, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.“ (fan/dpa)