Casdorffs Agenda: Fünf Gründe, warum die Groko nicht vorzeitig platzt
Die Große Koalition ist keine Wunschkoalition - weder für die SPD, noch für die Union. Trotzdem wird sie halten. Ein Kommentar.
Die „Bild“-Zeitung schreibt zur ersten Kabinettsklausur schon fünf Gründe auf, warum die Groko – endlich im Amt, lange genug hat’s gedauert – vorzeitig platzen könnte. Richtig, könnte. Aber es gibt auch fünf Gründe, warum sie, allem Ärger zum Trotz, zusammenbleiben kann.
1. Die SPD ist dann doch nicht so verrückt, bei einer Neuwahl im Bund noch schlechter als 20,5 Prozent abschneiden zu wollen. Die nächsten Wahlen in den Ländern und Kommunen werden schon schlimm genug.
2. Die Union hat gegenwärtig keinen anderen Koalitionspartner. Die Grünen haben sich wieder entfernt, die FDP muss erst wieder zu sich finden.
3. Das Arbeitsprogramm, niedergelegt im Koalitionsvertrag, kann sich sehen lassen. Es muss jetzt nur auch abgearbeitet werden. Dann profitieren beide Seiten.
4. Angela Merkel lässt als Kanzlerin, ihrer Art gemäß, allen Seiten Luft. Sie fangen ja schon alle an, die zu nutzen.
5. Wenn die Bayernwahl vorüber ist, beruhigen sich alle Gemüter. Dass der Christsoziale Markus Söder der Sozialdemokratin Natascha Kohnen weichen muss, ist ausgeschlossen. Eher holt er für die CSU die absolute Mehrheit der Mandate. Dann gibt auch Horst Seehofer in Berlin Ruhe.
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