Alexandre Benalla: Früherer Macron-Mitarbeiter sagt erstmals in Prügel-Affäre aus
Der Sicherheitsbeauftragte des französischen Präsidenten hatte bei der Kundgebung Demonstranten verprügelt. Ein U-Ausschuss fordert nun Aufklärung.
Der frühere Sicherheitsbeauftragte von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Alexandre Benalla, hat erstmals in der Prügel-Affäre ausgesagt. Er habe niemals widerrechtlich Polizeiaufgaben übernommen, sagte der 27-Jährige am Mittwoch unter Eid vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Senats. Bei der Pariser Mai-Kundgebung hatte Benalla mit einem Polizeihelm bekleidet Demonstranten verprügelt. Er verlor deshalb seinen Posten, die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Gewaltanwendung und des unerlaubten Tragens von Dienstabzeichen.
Er sei "weder Polizist noch Leibwächter des Präsidenten" gewesen, betonte Benalla, den französische Medien als "Rambo" des Elysée-Palastes bezeichnet haben. Auf Filmaufnahmen und Fotos wirkt er wie ein Leibwächter - diese Funktion ist in Frankreich aber Elitepolizisten vorbehalten.
Der von der konservativen Opposition dominierte Senat sieht im Fall Benalla Hinweise auf Probleme bei der staatlichen Gewaltenteilung und will deshalb die genaue Rolle des Sicherheitsberaters im Umfeld des Präsidenten aufklären. In der Anhörung sagte Benalla aus, er habe Zugang zu geheimen Dokumenten der inneren Sicherheit gehabt und zu seiner "privaten Sicherheit" eine Waffe getragen.
Mehrere Senatsmitglieder der Präsidentenpartei La République en Marche (Die Republik in Bewegung, LREM) blieben der Anhörung fern. Sie werfen der Opposition im Senat vor, die Absetzung des Präsidenten zu betreiben. Die "Benalla-Affäre" gilt als die bisher schwerste Krise in Macrons 16-monatiger Amtszeit. (AFP)