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Heinz-Christian Strache hatte bei der Europawahl mit sogenannten Vorzugsstimmen einen Sitz im Europaparlament errungen.
© Helmut Fohringer/APA/dpa

„Politisches Leben nicht am Ende“: FPÖ-Politiker Strache verzichtet auf Mandat im Europaparlament

Heinz-Christian Strache errang bei der Europawahl das Mandat dank 33.500 Vorzugsstimmen. Die Ablehnung sei eine persönliche Entscheidung.

Der nach dem Ibiza-Skandal zurückgetretene FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zieht nicht in das Europaparlament ein. Sein EU-Mandatsverzicht sei "kein Ergebnis politischen Kalküls und schon gar kein Deal, sondern schlicht eine von mir persönlich getroffene Entscheidung", erklärte Strache am Montag. "Mein politisches Leben ist mit Sicherheit nicht am Ende." Seine persönliche Rehabilitation stehe über seinen politischen Ambitionen.

Strache hatte bei der Europawahl Ende Mai mit sogenannten Vorzugsstimmen, einer Besonderheit im österreichischen Wahlrecht, einen Sitz im Europaparlament errungen. Zuletzt gab es laut österreichischer Nachrichtenagentur APA Gerüchte, er verzichte auf das Mandat, weil seine Frau Philippa bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Österreich im Herbst auf einem guten Listenplatz für die FPÖ antreten darf und damit so gut wie sicher ins Parlament einzieht.

Kurz vor der Europawahl hatte ein Enthüllungsvideo mit Strache eine Regierungskrise in Österreich ausgelöst. Das Video zeigt, wie Strache vor der Parlamentswahl 2017 einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte im Gegenzug für Wahlhilfe Staatsaufträge in Aussicht stellt. Trotz des Skandals verzeichnete die FPÖ bei der Europawahl nur geringfügige Verluste.

Strache, der bei der Europawahl auf dem 42. und damit letzten Listenplatz seiner Partei kandidiert hatte, errang das Mandat dank 33.500 Vorzugsstimmen. Mit diesen können Wähler in Österreich für einzelne Kandidaten unabhängig von ihrem Listenplatz votieren.(AFP)

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