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Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls will die Grenzen der EU für Flüchtlinge aus Nahost schließen.
© Reuters/Charles Platiau

Frankreichs Premier Manuel Valls: Forderung nach Aufnahmestopp offenbar nur Übersetzungsfehler

Will der französische Ministerpräsident Manuel Valls wirklich die Grenzen für Flüchtlinge schließen? Eine entsprechende Meldung beruhte offenbar auf einer falschen Übersetzung.

Mit einem Bericht über eine angebliche Forderung des französischen Ministerpräsidenten Manuel Valls nach einem generellen Aufnahmestopp für Flüchtlinge hat die "Süddeutsche Zeitung" Verwirrung ausgelöst. "Wir können nicht noch mehr Flüchtlinge in Europa aufnehmen - das ist nicht möglich", soll der sozialistische Politiker demnach bei einem Gespräch mit ausländischen Journalisten gesagt haben. Angesichts der Anschläge von Paris fordere Valls, den Zuzug von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten umgehend zu stoppen.

Doch ganz so eindeutig war die Aussage des Franzosen offenbar nicht. Wie "Zeit Online" berichtet, wurde Valls' entscheidender Satz in dem SZ-Bericht offenbar falsch übersetzt. Der lautete: "L'Europe doit dire qu'elle ne peut plus accueillir autant de migrants, ce n'est pas possible." Übersetzt: Europa muss sagen, dass es nicht mehr so viele Migranten aufnehmen kann, das ist nicht möglich. Wichtig ist hier das kleine Wort "autant", das "so viel" oder "ebenso viel" bedeutet. Valls will also weniger Flüchtlinge ins Land lassen, die Aufnahme aber nicht komplett stoppen.

Knapp zwei Wochen nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute Abend Frankreichs Staatschef François Hollande. Bei dem Arbeitsessen im Elysée-Palast in der französischen Hauptstadt soll es insbesondere um den Kampf gegen den Terrorismus gehen, aber auch um den Umgang mit der Flüchtlingskrise.

Hollande versucht derzeit, ein großes Bündnis im Kampf gegen den IS zu formen, der sich zu den Anschlägen vom 13. November bekannt hat. Am Donnerstag trifft Hollande den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. (mit AFP, dpa)

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