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Eine geflüchtete syrische Frau blickt im Hafen von Piräus auf eine Fähre. Der Transport von Flüchtlingen soll nach dem Willen der griechischen Regierung vorerst eingeschränkt werden.
© dpa

Griechenland: Flüchtlinge sollen vorerst auf Inseln bleiben

Griechenland will den Flüchtlingstransport von den Inseln aufs Festland vorübergehend einschränken. Die Regierung in Athen fürchtet einen Rückstau, zuletzt hatte Mazedonien Tausende Flüchtlinge zurückgewiesen.

Die Regierung in Athen will den Flüchtlingstransport von den griechischen Inseln aufs Festland vorübergehend einschränken. Drei dafür angemietete Schiffe würden auf den Inseln bleiben und für zwei oder drei Tage Migranten beherbergen, sagte Schifffahrtsminister Thodoris Dritsas am Freitag im Sender Skai TV. Die Regierung forderte zudem Reedereien und Reisebüros auf, weniger Migranten aufs Festland zu bringen.

Griechenland hat vor einer humanitären Krise gewarnt, weil immer mehr Balkanstaaten ihre Grenzen schärfer kontrollieren und Flüchtlinge vermehrt abweisen. Die Regierung in Athen fürchtet einen Rückstau. Am Freitag etwa hielten sich in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze 2500 Menschen auf. Hunderte weitere befanden sich auf dem Weg dorthin. In den vergangenen Tagen hat Mazedonien Tausende Flüchtlinge, vor allem aus Afghanistan, zurückgewiesen.

Auf dem Weg nach Europa wählen die meisten Migranten aus Syrien, dem Irak und Afghanistan im Moment den Weg über die Türkei auf griechische Inseln, die teilweise nur fünf Kilometer vom türkischen Festland entfernt liegen. Nach Zahlen des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR sind in diesem Jahr bereits fast 110.000 Menschen in Griechenland angekommen. Die meisten machen sich von dort über die Balkanroute auf den Weg nach Nordeuropa und vor allem nach Deutschland. (rtr)

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