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Christian Lindner ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der FDP.
© dpa

Politbarometer: FDP mit acht Prozent auf höchstem Stand seit sieben Jahren

Der Höhenflug der Liberalen geht weiter: Im aktuellen Politbarometer legt die FDP um zwei Prozentpunkte zu. Kanzlerin Merkel baut ihren Vorsprung vor Schulz weiter aus.

Gut vier Monate vor der Bundestagswahl hat die FDP im aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel den höchsten Wert seit sieben Jahren erreicht: Bei der Sonntagsfrage legten die Liberalen unter Parteichef Christian Lindner um zwei Prozentpunkte auf acht Prozent zu, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab. CDU/CSU verbesserten sich um einen Punkt auf 38 Prozent, während die SPD um zwei Punkte auf 27 Prozent nachgab.

Die Linke kam unverändert auf neun Prozent. Grüne und AfD gaben jeweils einen Punkt ab und lagen bei sieben Prozent. Damit gäbe es derzeit neben einer großen Koalition auch eine Mehrheit für eine Regierung aus CDU/CSU, Grünen und FDP. Nicht reichen würde es hingegen für Rot-Rot-Grün, eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP sowie für Schwarz-Gelb.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) konnte im aktuellen "Politbarometer" ihren Vorsprung auf den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz deutlich ausbauen: Nach 50 Prozent Ende April wünschten sich jetzt 57 Prozent erneut Merkel als Kanzlerin. Für Schulz als künftigen Regierungschef sprachen sich 33 Prozent aus - Ende April waren es noch 37 Prozent gewesen.

Nach fast zwei Jahren führt Merkel erstmals wieder die Liste der zehn wichtigsten Politiker an. Mit einer klar verbesserten Durchschnittsnote von 2,2 erhielt die Kanzlerin die beste Bewertung vor Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Schulz fiel von Platz fünf auf Rang sieben zurück.

Zwei Drittel halten Ausgang der Bundestagswahl für offen

Bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle erhielt in der Umfrage ein Bündnis aus CDU/CSU und FDP etwas mehr Zustimmung als ein Bündnis aus Union und SPD. So fanden es 43 Prozent gut, wenn es nach der Bundestagswahl zu Schwarz-Gelb käme, 37 Prozent fanden das schlecht. Eine Wiederauflage der großen Koalition bewerteten 39 Prozent gut und 41 Prozent schlecht.

Alle anderen Koalitionsvarianten erhielten deutlich weniger Unterstützung: Schwarz-Grün fanden 29 Prozent gut und 48 Prozent schlecht, eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP 23 Prozent gut und 53 Prozent schlecht, und ein Bündnis aus CDU/CSU, Grünen und FDP ebenfalls 23 Prozent gut und 54 Prozent schlecht. Eine rot-rot-grüne Koalition befürworteten 21 Prozent, 65 Prozent lehnten ein solches Bündnis ab.

Den Ausgang der Bundestagswahl am 24. September halten derzeit zwei Drittel der Deutsche für offen - laut Politbarometer sind nur 33 Prozent ist der Meinung, dass der Wahlgewinner schon feststeht. Aus heutiger Sicht erwarten aber 73 Prozent, dass die Union die Nase vorn haben wird, nur neun Prozent rechnen mit einem Wahlsieg der SPD.

Für die Erhebung befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag telefonisch 1344 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent plus/minus drei Prozentpunkte, bei einem Anteilswert von zehn Prozent plus/minus zwei Prozentpunkte. (AFP)

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