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Wer kleine Kinder hat, hat auf jeden Fall viel Arbeit.
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Exklusiv

Politik für Familien: Familienministerin Schwesig will kürzere Regelarbeitszeit für Eltern

Die neue Familienministerin Manuela Schwesig hält eine Regelarbeitszeit von 40 Stunden für Eltern mit kleinen Kindern für zu lang. Die SPD-Politikerin möchte eine "Familienarbeitszeit" einführen.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will die Regelarbeitszeit für Eltern neu definieren. "Meine Vision ist die Familienarbeitszeit", sagte Schwesig dem "Tagesspiegel". "Vollzeit sollten für Eltern mit kleinen Kindern nicht 40, sondern zum Beispiel 32 Stunden sein." Eltern dürften in dieser Familienphase keine Nachteile erleiden, wenn sie im Beruf zurücksteckten. Vielmehr müssten Arbeitgeber auf die Bedürfnisse junger Familien flexibel reagieren.

Beim Kampf um eine familienfreundliche Arbeitswelt werde die neue Bundesregierung "sehr schlagkräftig sein", kündigte Schwesig an. Sie werde bei diesem Thema mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (ebenfalls SPD) an einem Strang ziehen. "Andrea Nahles und mir ist dieses Thema sehr wichtig", sagte sie.

Schwesig begrüßte auch die Absicht mehrerer Kabinettsmitglieder der großen Koalition, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. "Ich sehe in diesen Bekenntnissen einen familienpolitischen Fortschritt", sagte sie. Vizekanzler Sigmar Gabriel, Arbeitsministerin Andrea Nahles (beide SPD), Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sowie Schwesig selbst hatten angekündigt, ihre Arbeit so zu strukturieren, dass noch Raum für die Familie bleibt.

Familienministerin Manuela Schwesig.
Familienministerin Manuela Schwesig.
© rtr

"Wir haben ein Zeichen gesetzt, dass es möglich sein muss, sich auch in Spitzenjobs Zeit für Familie zu nehmen", sagte die Ministerin. Gabriel hatte erklärt, er wolle sich am Mittwochnachmittag regelmäßig um seine kleine Tochter kümmern. Sie wünsche ihm, "dass dieser Spagat gelingt", sagte die Familienministerin. "Ich finde es toll, dass er sich vorgenommen hat, regelmäßig seine Tochter aus der Kita abzuholen."

Hans Monath

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