Kampf gegen das Coronavirus: EU-Geberkonferenz will mindestens 7,5 Milliarden Euro einsammeln
Auf der EU-Geberkonferenz hofft ein globales Netzwerk auf Milliarden für den Einsatz gegen die Pandemie. Priorität hat die Entwicklung eines Impfstoffs.
Die Weltgemeinschaft ächzt unter dem Coronavirus und leidet unter den sozialen und wirtschaftlichen Beschränkungen. Deshalb trifft sich am heutigen Montag um 15 Uhr eine weltweite Allianz zu einer globalen Spendenveranstaltung, um mindestens 7,5 Milliarden Euro zu sammeln, die als Anschubfinanzierung für Impfstoffe, Arzneien und Tests dienen sollen. Ziel der Konferenz ist es also, Gegenmittel preiswert auf den Markt zu bringen und sie weltweit zugänglich zu machen. Es sollen alle Kräfte gebündelt werden, um der Pandemie ein Ende zu bereiten.
Einberufen wird die Online-Konferenz von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, teilnehmen werden neben UN-Generalsekretär Antonio Guterres auch Frankreichs Präsident Emanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Deutschland wird dabei einen „deutlichen finanziellen Beitrag leisten“, nach Informationen der Deutschen Presse Agentur soll es sich dabei um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln. Die Pandemie lasse sich nur mit gemeinsamem Handeln überwinden, sagte Merkel am Wochenende.
Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) äußerte sich vor der Konferenz. Ein Impfstoff müsse weltweit günstig zur Verfügung gestellt werden. „Egal wer den Impfstoff zuerst hat: Es muss sichergestellt sein, dass er überall auf der Welt und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist. Denn Corona besiegen wir nur weltweit, sonst kommt es in Wellen zurück“, sagte Müller.
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Auch private Partner sind an der Konferenz beteiligt
Zu diesem Zweck sind an der Konferenz nicht nur die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation beteiligt, sondern auch private Partner wie beispielsweise die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die Koalition für Innovationen zur Vorsorge gegen Epidemien Cepi und die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierungen Gavi. Saudi-Arabien ist als Vorsitzland der G-20-Gruppe dabei. Ziel dieser sogenannten Global Response ist eine Bündelung der Kräfte - und ein Zusammenführen des weltweiten Forschungsflickenteppichs.
Die USA werden an dem Treffen nicht teilnehmen, Priorität von US-Präsident Donald Trump ist es, in „Warp-Geschwindigkeit“ in einem eigenem Programm einen Impfstoff zu entwickeln und diesen den Amerikanern bis Jahresende zur Verfügung zu stellen.
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Drei Bausteine im Kampf gegen das Virus
Die Suche nach einem Impfstoff ist von höchster Dringlichkeit, die Studien und Zulassungsverfahren sind langwierig. Allein für diesen Posten will die Geberkonferenz mindestens vier Milliarden Euro bereitstellen.
Genauso schwierig gestaltet sich die Suche nach einem wirksamen Medikament. Trump hatte den Amerikanern sehr zweifelhafte Hoffnungen auf die Wirksamkeit des Malaria-Medikaments Hydroxychloroquin gemacht - vor dem Experten gewarnt hatten. Zuletzt machten Tests mit dem Ebola-Medikament Remdesivir Hoffnung. Aber auch hier brauchen Studien viel Zeit, die Geberkonferenz plant zwei Milliarden Euro als Anschubfinanzierung ein.
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Der dritte Komplex sind Tests. Zur Bekämpfung des Virus werden diese immer wieder als essentiell ausgewiesen: So sollen Tests für aktive Infektionen schneller und handhabbarer werden, aber auch der Nachweis von Antikörpern nach einer Erkrankung steht auf der Agenda. Für Tests sollen 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt werden.
Von der Leyen: Virus nur mit Impfstoff zu besiegen
Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigte sich vor der Versammlung fest entschlossen, das Virus global zu bekämpfen - und räumte der Suche nach einem Impfstoff Priorität ein. „Wir können das Virus nur mit einem Impfstoff schlagen“, sagte von der Leyen am Wochenende in einem Interview. „Deshalb müssen wir global und koordiniert handeln, weil wir verhindern wollen, dass nur diejenigen sich auf den irgendwann entwickelten Impfstoff stürzen, die sich das leisten können." Dafür brauche man Geld.
Das bei der Konferenz gesammelte Geld soll von der EU verbucht werden, die Mittel werden dann über die internationalen Partner und Gesundheitsorganisationen an die Forscher der drei Gruppen verteilt. (mit dpa)