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Favorit bei der Wahl in Österreich: Außenminister Sebastian Kurz von der ÖVP
© dpa/Matthias Röder
Update

Wahl in Österreich: "Es gibt Potenzial für Last-Minute-Bewegungen"

Der Wahlkampf war eine Schlammschlacht, nun dürfen sich 6,4 Millionen Österreicher entscheiden. Viele sind noch unentschlossen. Außenminister Kurz wird hoch gehandelt.

In Österreich hat mit der Öffnung der ersten Wahllokale die Parlamentswahl begonnen. 6,4 Millionen Stimmberechtigte können unter 16 Parteien entscheiden. Landesweiter Wahlschluss ist um 17 Uhr. Mit den ersten Hochrechnungen wird gegen 17.15 Uhr gerechnet. Das amtliche Endergebnis wird nach Auszählung der Stimmen der Briefwähler erst am Donnerstag feststehen.

Als Favorit gilt der 31-jährige Spitzenkandidat der konservativen ÖVP, Außenminister Sebastian Kurz. Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern könnte nach Einschätzung der Demoskopen auf dem zweiten Platz landen. Die Sozialdemokraten tragen eine Mitverantwortung für eine in der Öffentlichkeit breit diskutierte Schmutzkampagne gegen Kurz. Die Rechtspopulisten der FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Heinz-Christian Strache können wegen der anhaltenden Debatte um die Migrationskrise mit erheblichen Stimmengewinnen rechnen.

Die Grünen und die liberalen Neos liegen laut Umfragen um die fünf Prozent. Sie wollen ebenso wie die neu gegründete Liste des Ex-Grünen Peter Pilz die Vier-Prozent-Hürde hinter sich lassen. Aufgrund der Schwäche der kleinen Parteien scheint jedoch eine Jamaika- oder Ampelkoalition in Österreich schon rechnerisch ausgeschlossen.

Das rot-schwarze Bündnis aus Sozialdemokraten und Konservativen war im Mai nach zahlreichen Querelen zerbrochen. Regulärer Wahltermin wäre erst im Herbst 2018 gewesen.

Rund eine Million Wähler waren nach Einschätzung der Wahlforscher bis zuletzt unentschlossen. „Da gibt es Potenzial für Last-Minute-Bewegungen“, erklärte der Experte des Meinungsforschungsinstituts Sora, Christoph Hofinger, im ORF. Insgesamt sind 6,4 Millionen Bürger der Alpenrepublik stimmberechtigt. Es kandidieren 16 Parteien, zehn davon bundesweit. (dpa)

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