zum Hauptinhalt
Italienische Helfer bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer.
© dpa/EPA/Italian Navy Handout

Tod auf der Flucht über das Mittelmeer: Es gibt nur eine Möglichkeit

Am Montag sollen erneut Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ertrunken sein. Um solche Katastrophen unwahrscheinlicher zu machen, muss Europa den Afrikanern helfen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claudia Keller

Am Samstag hat Papst Franziskus im Hafen von Lesbos Blumen ins Mittelmeer geworfen. Sie gelten den vielen Tausend Menschen, die ertrunken sind beim Versuch, nach Europa zu kommen. Kein Grab erinnert an sie. Keine Tafel verzeichnet ihre Namen. Die Blumen sind ein letzter Gruß und ein Zeichen der Wertschätzung. Doch die Europäer kämen gar nicht hinterher mit den Blumen, so viele Menschen, wie dort umkommen: Am Montag sind erneut hunderte Menschen ertrunken. Es hieß, sie hätten sich aus Somalia, Äthiopien und Eritrea auf den Weg gemacht.

Auch für Afrikaner muss es legale Wege für die Einwanderung geben

Um solche Tragödien unwahrscheinlicher zu machen, gibt es nur eine Möglichkeit: Europa muss auch für Afrikaner legale Wege zur Einwanderung schaffen. Das Abkommen der EU mit der Türkei, so zynisch es auch in einigen Details ist, hat für Syrer und andere Schutzsuchende zumindest einen Pfad eröffnet. Nur noch einige Dutzend riskieren täglich die Passage übers Meer.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte die Idee, Zentren in Nordafrika einzurichten, in denen Menschen Asylanträge stellen können – bevor sie in die Boote steigen. Was ist daraus geworden? Der politischen Kreativität sollte keine Grenze gesetzt sein, wenn es um die Rettung von Menschen geht.

Zur Startseite