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CSU-Chef Horst Seehofer
© AFP/Odd Andersen

Nach der Landtagswahl in Bayern: Erster CSU-Kreisverband fordert Ablösung von Seehofer

In der CSU mehrt sich nach dem Debakel bei der Bayern-Wahl Kritik an Parteichef Horst Seehofer. "Jeder ist ersetzlich", sagt der Gescholtene.

Nach dem CSU-Fiasko bei der Landtagswahl hat der erste CSU-Kreisverband offen die Ablösung von Parteichef Horst Seehofer gefordert. Der Vorstand des Kreisverbands Kronach war sich in einer Sitzung am Montagabend zwar einig, dass zunächst die Regierungsbildung im Freistaat Priorität habe, wie der Kreisvorsitzende, der Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner, der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Aber nach dieser Regierungsbildung wollen wir einen Parteitag mit dem Ziel der personellen Erneuerung und mit dem Ziel, Horst Seehofer abzulösen", betonte Baumgärtner. Das habe der CSU-Kreisvorstand am Abend einmütig so beschlossen.

Baumgärtner betonte, man habe ausdrücklich formuliert, dass Seehofer "grandiose" Erfolge für die CSU gefeiert habe und dass man ihm dafür auch dankbar sei. "Wir glauben aber, dass alles seine Zeit hat." Aus Sicht des Kreisverbandes dürfe es jetzt kein "Weiter so" geben. Auch in einer anschließenden Mitgliederversammlung gab es für all diese Forderungen großen Applaus, wie Teilnehmer anschließend berichteten.

Seehofer will erst nach einer Regierungsbildung in Bayern über personelle Konsequenzen diskutieren, erklärt sich aber bereit, sich der Verantwortung zu stellen. "Jeder ist ersetzlich. Ich schon allemal", sagte Seehofer am Montagabend im ZDF. Zum derzeitigen Zeitpunkt führe er aber keine Personaldiskussion, auch nicht über sich selbst. Die CSU habe sich darauf verständigt, den Regierungsauftrag anzunehmen, sagte Seehofer. Dann werde man überlegen, welche weiteren Schritte notwendig seien. Bis zu diesem Zeitpunkt werde er aber keine Personaldiskussion führen und keine Schuldzuweisungen betreiben.

"Ich bin Parteivorsitzender, und als Parteivorsitzender hat man natürlich für die Entwicklung bei einer Wahl auch Mitverantwortung. Die nehme ich auch wahr, der werde ich mich auch stellen", sagte Seehofer weiter. Das Wichtigste sei jetzt aber, die Regierung in Bayern zu bilden. (dpa, Reuters)

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