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Nach dem Amtseid präsentiert sich Vitali Klitschko vor dem Kiewer Rathaus.
© dpa

Kiew: Erster Amtstag für Bürgermeister Klitschko

Ein kleiner Eklat während der Feierstunde, aber er ist im Amt: Boxweltmeister Vitali Klitschko hat seinen Eid als Bürgermeister von Kiew abgelegt.

Vitali Klitschko hat seinen Amtseid geleistet und ist nun auch offiziell Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der 42-Jährige sagte in seiner knapp zehnminütigen Antrittsrede: „Ab heute gilt Null-Toleranz für Korruption“. Die Stadt sei lange genug ausgeraubt worden. Andere wichtige Ziele seien die Modernisierung der Infrastruktur und der Stadtverwaltung. Die Millionenstadt Kiew ist hochverschuldet.
Der erfolgreiche Boxweltmeister wirkte während der Veranstaltung nervös, schaute immer wieder in seine Unterlagen. Begleitet wurde der Bürgermeister von den Mitgliedern seiner Fraktion. Klitschkos Partei Udar wurde stärkste Kraft im Stadtparlament, Klitschko selber erzielte 57 Prozent.
Klitschko forderte seine Mitarbeiter auf, Vorbilder für die Bürger zu sein. „Wir haben die Chance für einen echten Neuanfang, jeder soll mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte er. Die Stadtverwaltung werde in Kürze ein neues Modell der Bürgerbeteiligung einführen. Bürger und Behörden sollten zusammenarbeiten.
Am Ende der Feier kam es zu einer unschönen Szene. Der bei den Präsidentschaftswahlen drittplazierten Oleg Lyaschko stürmte ans Rednerpult, drängte Klitschko beiseite und erklärte, die Abgeordneten sollten „die Ordnung in der Stadt endlich wieder herstellen“. Klitschko nahm es gelassen und ließ den „Polit-Clown“ gewähren, der als Abgeordneter des Parlaments regelmäßig mit einer Mistgabel ins Plenum kommt und verspricht „auszumisten“.
Experten bewerten die Zusammensetzung von Klitschkos Fraktion mit Sorge, dort säßen zu viele Abgeordnete des früheren Bürgermeisters Leonid Tschernowetzki, der sich durch Skandale und Wählerkauf diskreditierte.

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