Nach Umwandlung der Hagia Sophia: Erdogan macht auch Istanbuler Chora-Museum zur Moschee
Die Umwandlung der Hagia Sophia zur Moschee hatte international Kritik ausgelöst. Nun öffnet der türkische Präsident ein weiteres Museum für das Gebet.
Mehrere Wochen nach der Umwandlung der Hagia Sophia ist nun auch die ehemalige Chora-Kirche in Istanbul eine Moschee. Das 1945 zum Museum erklärte Gebäude werde für das islamische Gebet geöffnet, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Dekret des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Im November 2019 hatte das Oberste Gericht der Türkei den Weg für die Umwandlung frei gemacht.
Athen kritisierte die Entscheidung scharf: „Es ist noch eine Provokation der internationalen Gemeinschaft, die die Monumente der Kultur der Menschheit respektiert“, erklärte das griechische Außenministerium am Freitag.
Die Geschichte des Baus reicht offiziellen Angaben zufolge bis ins 6. Jahrhundert zurück und ist besonders wegen seiner Fresken und Mosaike eine beliebte Touristenattraktion. Er gilt als eines der wichtigsten byzantinischen Baudenkmäler Istanbuls. 1511 wurde die damalige Kirche von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt.
Im Juli hatte die Umwandlung des berühmten Wahrzeichens Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum in eine Moschee international für viel Kritik gesorgt.. (dpa)