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Gut für das Image: Der türkische Präsident Erdogan mit der kleinen Bana aus Aleppo
© AFP/Turkish Presidential Press Office

Türkei: Erdogan inszeniert sich mit Bana aus Aleppo

Die sieben Jahre alte Bana wurde durch ihre Tweets aus der umkämpften syrischen Stadt Aleppo berühmt. Nun hat sie den türkischen Präsidenten besucht - zu dessen Freude.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat medienwirksam die weltberühmte kleine Twitterin aus der syrischen Stadt Aleppo empfangen. Erdogan nutzte den Besuch der kleinen Bana, um sich als Beschützer der aus Aleppo geflüchteten Syrer zu inszenieren.

Bana hatte gemeinsam mit ihrer Mutter über Wochen aus dem umkämpften Aleppo getwittert und damit der Welt ein Bild vom Leiden der Bevölkerung im Bürgerkrieg vermittelt. Ihre Kurznachrichten aus dem lange von Rebellen gehaltenen Ostteil der Stadt hatten weltweit für Aufsehen und auch kontroverse Diskussionen gesorgt. Kritiker hatten vermutet, Bana werde zu reinen Propagandazwecken missbraucht.

Bana und ihre Familie waren erst vor wenigen Tagen von einer Hilfsorganisation aus Aleppo gerettet worden. Die Stadt ist wieder unter der Kontrolle der syrischen Regierungstruppen.

Erdogan twitterte Fotos vom Besuch Banas. "Ich war froh, Bana und ihre Familie im Präsidentenpalast zu empfangen", schrieb er dazu. "Die Türkei wird dem syrischen Volk immer beistehen."

Bana erwiderte per Twitter: "Sehr glücklich, Herrn Erdogan zu treffen."

Über den Stand der Evakuierung von Aleppo gab es zuletzt widersprüchliche Informationen. Während die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die letzten Aufständischen hätten die Stadt verlassen, konnte ein Vertreter der Vereinen Nationen dies nicht bestätigen. Vielmehr dauere die Evakuierung noch an. Ein Sprecher der Aufständischen sagte, die Aktion sei wegen schlechten Wetters ins Stocken geraten und werde bis in die Nacht hinein andauern. (Tsp mit Reuters)

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