Türkei und Russland: Erdogan entschuldigt sich für Abschuss von russischem Kampfjet
Der türkische Präsident sucht die Versöhnung mit Russland. In einem Schreiben an Wladimir Putin bedauerte er den Abschuss eines russischen Jets und den Tod des Piloten.
Sieben Monate nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets hat sich der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei den Hinterbliebenen des Piloten entschuldigt. Erdogan habe seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin einen entsprechenden Brief geschickt, teilte Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin am Montag mit.
In dem Schreiben habe Erdogan bekundet, er wolle "die Familien der verstorbenen russischen Piloten darüber informieren, dass ich ihren Schmerz teile, und ihnen mein Beileid ausdrücken. Mögen sie uns verzeihen." In dem Schreiben habe Erdogan zudem Putin sein "Bedauern" über den Abschuss des Kampfjets im syrischen Grenzgebiet Ende November ausgedrückt. Erdogan habe Putin dazu aufgerufen, die "traditionell freundlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Russland wiederherzustellen". Kalin verkündete weiter: "Wir sind erfreut, mitzuteilen, dass die Türkei und Russland übereingekommen sind, ohne Verzögerung die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern."
Der Abschuss des Kampfbombers vom Typ Su-24 durch die türkische Luftwaffe im vergangenen November hatte das beiderseitige Verhältnis stark belastet.
Laut der türkischen Regierung Ankara hatte der russische Jet den türkischen Luftraum verletzt. Russlands Führung hat das bestritten und der Türkei eine "geplante Provokation" vorgeworfen. Im syrischen Bürgerkrieg unterstützt Moskau Syriens Machthaber Baschar al-Assad mit eigenem Militär, während die Türkei die gegen Assad kämpfenden Rebellen unterstützt. (dpa, AFP)