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US-Präsident Donald Trump
© AFP/Nicholas Kamm
Update

Journalist Bob Woodward: Enthüllungsbuch zeichnet verheerendes Bild der Trump-Regierung

US-Präsident Trump gerät durch ein Buch der Journalistenlegende Bob Woodward unter Druck. Das Weiße Haus schlägt zurück und spricht von "Lügen".

Das Weiße Haus hat die Darstellungen des Pulitzer-Preisträger Bob Woodward in dessen neuem Enthüllungsbuch über die Regierung von Präsident Donald Trump scharf zurückgewiesen. Das Buch enthalte nichts anderes als „Lügengeschichten, viele davon von verärgerten früheren Mitarbeitern“, teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Dienstag (Ortszeit) mit.

Trumps Stabschef John Kelly wies besonders die Darstellung Woodwards zurück, wonach er - Kelly - Trump als „Idioten“ bezeichnet habe. „Das ist ein weiterer erbärmlicher Versuch, die Menschen zu beschmutzen, die Präsident Trump nahestehen, und von den vielen Erfolgen der Regierung abzulenken.“

Die „Washington Post“ hatte am Dienstag unter Berufung auf das Buch, das der Zeitung vorab vorlag, von beängstigenden Zuständen im Weißen Haus berichtet. Woodward zitiert in dem Buch mit dem Titel „Angst - Trump im Weißen Haus“ Kelly, der im Kreis von Mitarbeitern über den Präsidenten gesagt haben soll: „Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos zu versuchen, ihn von irgendetwas zu überzeugen. Er ist entgleist.“

Verteidigungsminister Jim Mattis wird von Woodward unter anderem mit der Aussage zitiert, Trump habe das Verständnis „eines Fünft- oder Sechstklässlers“. Mattis dementierte die ihm zugeschriebenen Aussagen ebenfalls. Trump sagte der konservativen US-Internetseite Daily Caller: „Es ist nur ein weiteres schlechtes Buch.“ Mit Blick auf den mehrfach ausgezeichneten Autoren fügte er hinzu: „Er hat eine Menge Glaubwürdigkeitsprobleme gehabt.“

Auf Twitter teilte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) mit, nicht nur die Zitate von Kelly und Mattis seien „erfundene Betrügereien“, sondern auch andere Geschichten und Aussagen in dem Buch. Er warf die Frage auf, ob Woodward im Auftrag der oppositionellen Demokraten handele, und verwies auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung. In zwei Monaten stehen die Zwischenwahlen zum Kongress an. Trumps Republikaner bangen besonders um ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus.

Woodward schreibt seit 1971 für die „Washington Post“ und deckte zusammen mit Carl Bernstein die "Watergate"-Affäre auf. In dem Buch berichtet er nach Angaben der Zeitung, der damalige Wirtschaftsberater Gary Cohn habe „einen Brief von Trumps Schreibtisch gestohlen“, mit dem der Präsident ein Handelsabkommen mit Südkorea habe auflösen wollen. Cohn habe einem Mitarbeiter später gesagt, er habe damit die Nationale Sicherheit schützen wollen - und dass Trump das Fehlen des Schreibens nicht bemerkt habe.

Die „Washington Post“ veröffentlichte auch einen Mitschnitt und ein Transkript eines Telefonats Trumps mit Woodward nach Abschluss des Buch-Manuskripts. Woodward hatte sich zuvor um ein Interview mit Trump bemüht, das aber nicht zustande kam. Trump sagte in dem Telefonat, niemand habe ihn darüber informiert.

Der Präsident äußert in dem Gespräch bereits die Erwartung, dass das Buch negativ ausfällt, versucht aber, das als belanglos abzutun. „Also habe ich ein weiteres schlechtes Buch, das rauskommt. Große Sache.“ Woodwards Buch erscheint am 11. September im Verlag Simon & Schuster. Der Verlag teilte mit, der Autor decke „das erschütternde Leben im Inneren von Präsident Donald Trumps Weißem Haus“ auf. (dpa)

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