Unsinnige CSU-Forderung: Eine Schweinefleisch-Pflicht ist absurd
Agrarminister Christian Schmidt (CSU) will, dass Schweinefleisch in Kitas auf den Tisch kommt. Nur: Sie sind nicht der richtige Ort für Kulturkämpfe. Ein Kommentar.
Schwein gehabt, sagt man, und meint damit das Glück. Bei den deutschen Schweinebauern ist das anders. Sie haben Schwein nur im wahren Sinne des Wortes, das Geschäft ist schwierig. Die Preise sind unter Druck, viele Betriebe mussten in den vergangenen Jahren aufgeben. Der Bundesagrarminister könnte nun Abhilfe schaffen. Christian Schmidt will, dass Schwein wieder häufiger auf den Speiseplan kommt, vor allem bei Kindern. Jede Kita und jede Schulmensa soll künftig wieder Bratwürste oder Schnitzel auftischen.
Das würde den Bauern helfen, aber nicht nur das. Die Heimatküche ist für den CSU-Minister Schmidt auch ein Stück deutscher Identität. Soll man sich das von Migranten, die Schweinefleisch meiden, madig machen lassen? Natürlich nicht. Nur: Sind Kita und Schulen wirklich die richtigen Orte für Kulturkämpfe? Seit Jahren kämpft Schmidt gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln. Mit seiner Schweinefleischinitiative erweist er diesem Projekt einen Bärendienst. Denn wer Kindern Essen vorsetzt, das sie liegen lassen, treibt sie in die Flucht – und zwar im Schweinsgalopp.
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