USA: Eindringling ins Weiße Haus hatte 800 Schuss Munition im Auto
Der Mann, der am Freitag ins Weiße Haus in Washington eingedrungen war, hatte in seinem Wagen offenbar reichlich Munition sowie ein Beil und eine Machete gelagert. Die Staatsanwaltschaft bezeichnet ihn als "Gefahr für den Präsidenten".
Der offenbar verwirrte Eindringling, der am Freitag mit einem Klappmesser bewaffnet ins Weiße Haus gelangt war, hatte 800 Schuss Munition in seinem Wagen gelagert. Außerdem fanden die Ermittler in dem unweit des US-Präsidentensitzes geparkten Auto zwei Beile und eine Machete, wie die Staatsanwaltschaft am Montag bei einer Gerichtsanhörung mitteilte. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete den Eindringling dabei als "Gefahr für den Präsidenten".
US-Präsident Barack Obama sprach dem für seine Sicherheit zuständigen Secret Service dennoch sein Vertrauen aus. Präsidentensprecher Josh Earnest sagte am Montag, dass Obama über den Vorfall zwar "besorgt" sei. "Gleichzeitig hat der Präsident weiter volles Vertrauen in die Profis beim Secret Service." Der Ex-Soldat war am Freitagabend über den Sicherheitszaun des Weißen Hauses geklettert. Der Eindringling wurde erst festgenommen, nachdem er durch eine Tür in den Nordflügel des Gebäudes gelangt war. Obama und seine Familie hielten sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr dort auf: Sie waren wenige Minuten zuvor von der Südseite des Grundstücks per Hubschrauber zum Wochenendsitz des Präsidenten, Camp David, aufgebrochen.
Es-Soldat mit posttraumatischen Belastungsstörungen
Der 42-Jährige aus Texas war als Soldat im Irak stationiert, nach Angaben von Angehörigen leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Laut Secret Service hatte der offenkundig verwirrte Mann nach seiner Festnahme erklärt, "dass der Himmel über der Erde zusammenzubrechen drohe und er den Präsidenten darüber informieren müsse, damit der sein Volk warnen könne".
Staatsanwalt David Mudd erklärte, dass gegen den früheren Soldaten bereits im Bundesstaat Virginia wegen illegalen Besitzes einer abgesägten Schrotflinte ermittelt werde. Bei der damaligen Festnahme sei der Mann im Besitz einer Karte gewesen, auf der das Weiße Haus und ein Freimaurertempel in der Nähe von Washington markiert gewesen seien.
Der Eindringling muss auf Anordnung des Gerichts mindestens bis zu einer nächsten Anhörung am 1. Oktober im Gefängnis bleiben. Er habe keinen festen Wohnsitz und verfüge über keine finanziellen Mittel, hieß es. Ihm wurde ein Pflichtverteidiger zugewiesen.
Secret-Service-Chefin Julia Pierson hatte nach der Panne umgehend eine Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen am Weißen Haus angeordnet. Earnest sagte, dass unter anderem eine Verstärkung der "taktischen Kräfte" am Zaun erwogen werde.