Sri Lanka: Ein Land versinkt in den Fluten
Sri Lanka wird von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Mehr als 100 Menschen wurden bisher getötet, Hunderttausende sind auf der Flucht.
In Sri Lanka sind mehr als eine halbe Million Menschen von der schwersten Hochwasserkatastrophe seit über zehn Jahren betroffen. Mehr als 100 Menschen ertranken nach Angaben einheimischer Medien oder wurden von Schlammlawinen verschüttet. Die Regierung in Colombo setzt Tausende Soldaten zur Evakuierung Betroffener ein. Sie bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Colombo wurden rund 500.000 Menschen in 185 Notlager evakuiert. Die Vereinten Nation kündigten die Lieferung von Tabletten zur Wasserreinigung, Zelten und anderen Hilfsgütern an. In der Hauptstadt trafen laut Medienberichten erste Schiffe der indischen Marine mit Hilfsgütern ein. Am Sonntag wurden immer noch Menschen vermisst. Die Armee war mit 2000 Leuten im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen.
Wälder abgeholzt
Sri Lanka wird von den schwersten Monsun-Regenfällen seit 2003 heimgesucht. Ein Ende ist laut dem nationalen Wetteramt nicht in Sicht. Fotos und Videos im Internet zeigen Helfer, die knietief im Wasser stehen und Hilfspakete an die Opfer übergeben.
Besonders stark betroffen ist die Region um die Stadt Galle im Südwesten. Hier hatte bereits der Tsunami zu Weihnachten 2004 Tod und Zerstörung gebracht. Der Abgang von Erdlawinen während der Regenzeit ist in Sri Lanka nichts Ungewöhnliches. Die Abholzung von Wäldern zugunsten von Tee- und Gummiplantagen hat den Boden erodiert. Im Mai 2016 kamen mehr als 100 Menschen in Schwammlawinen im Zentrum der Insel ums Leben. (KNA/epd)
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