Afghanistan: Dutzende Tote bei Anschlag in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat ein Selbstmordattentäter mehr als 30 Menschen getötet. Die Bombe detonierte vor einer Ausgabestelle für Personaldokumente.
Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 54 Personen seien am Sonntag verletzt worden, als eine Bombe an einer Ausgabestelle für Personaldokumente explodierte, sagte ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums. In dem Ausgabezentrum können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an Parlaments- und Provinzwahlen im Oktober benötigen.
Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer sei zu Fuß zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen der afghanischen Hauptstadt gekommen, berichtete ein Sprecher des Innenministeriums.
Die Taliban stünden nicht hinter dem Anschlag, erklärte der Sprecher der radikalen Islamisten, Zabihullah Mudschahed, über Twitter.
Generalprobe für Präsidentschaftswahlen
Afghanistan will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfällige Parlamentswahl nachholen. Die Abstimmung sollte ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurde aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischen Problemen immer wieder verschoben.
Die Wahl gilt als Generalprobe für die Präsidentenwahl, die im April 2019 stattfinden soll. Die Behörden rechnen damit, dass neben den radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz "Islamischer Staat" auch örtliche Anführer und Milizen versuchen werden, die Abstimmung zu stören. Sowohl die Taliban als auch der IS betrachteten die afghanische Regierung und demokratische Wahlen als unrechtmäßig. (AFP, dpa)