Wahlkampfveranstaltung in der Türkei: Drei Menschen in kurdischer Stadt erschossen
Drei Menschen sind laut Medienberichten am Donnerstag während eines Besuchs eines AKP-Abgeordneten in der mehrheitlich kurdischen Stadt Suruc getötet worden. Acht weitere wurden verletzt.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Türkei sind Medienberichten zufolge drei Menschen erschossen worden. Sie wurden am Donnerstag während eines Besuchs eines Abgeordneten der Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan in der südlichen Stadt Suruc getötet, wie die türkischen Nachrichtenagenturen Anadolu und Dogan berichteten. Acht weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Der Abgeordnete Ibrahim Halil Yildiz besuchte den Berichten zufolge kleine Unternehmen im Zentrum der mehrheitlich kurdischen Stadt an der Grenze zu Syrien, als die Schüsse fielen. Yildiz wurde demnach nicht verletzt, allerdings waren zunächst nicht alle Opfer identifiziert worden.
Kurdische Medien machen die Leibwächter für die Tat verantwortlich
Die Berichte über den genauen Hergang waren zunächst widersprüchlich. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu schrieb von einem Angriff auf Yildiz und seine Anhänger von der islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) und fügte hinzu, dass sich der Bruder von Yildiz unter den Toten befinde. In den Angriff seien auch Unterstützer der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) verwickelt gewesen.
In Berichten prokurdischer Medien wurden dagegen die Leibwächter des Abgeordneten für die Tat verantwortlich gemacht. Sie hätten geschossen, nachdem Yildiz von Händlern unfreundlich empfangen worden sei.
In der Türkei stehen am 24. Juni vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen an. Erdogan hatte die Wahlen überraschend vorgezogen.
In Suruc waren im Jahr 2015 34 Menschen bei einem Anschlag auf junge kurdische Aktivisten getötet worden. Die Regierung machte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich. (AFP)