Terrorismus: Djerba: 18 Jahre Haft für Deutschen
Ein Deutscher ist wegen Beteiligung an dem blutigen El-Kaida-Attentat auf der tunesischen Ferieninsel Djerba zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Paris - Ein französisches Schwurgericht sah es am Donnerstagabend als erwiesen an, dass der Duisburger Christian Ganczarski von dem für 21 Menschen tödlichen Selbstmordanschlag wusste und ihn unterstützte.
Gegen den 42-jährigen Ganczarski hatte die Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord 30 Jahre Haft gefordert. Gegen den mitangeklagten Walid Nawar, den in Lyon lebenden Bruder des Attentäters Nissar Nawar, der am 11. April 2002 in einem Selbstmordanschlag auf die Ghriba-Synagoge auf Djerba (Tunesien) 21 Menschen – 14 Deutsche, zwei Franzosen und fünf Tunesier – tötete, hatte Staatsanwalt Christophe Teissier 15 Jahre Haft und zwei Jahre Sicherungsverwahrung beantragt. Der 28-Jährige wusste nach Auffassung des Staatsanwalts von den Plänen seines Bruders und hatte ihm für sein Vorhaben ein Satelliten-Telefon besorgt.
Bevor sich die aus sieben Berufsrichtern unter Vorsitz des Gerichtspräsidenten Yves Jacob zusammengesetzte Jury am Nachmittag zur Urteilsberatung zurückzog, hatte Ganczarski in einem Schlusswort noch einmal seine Unschuld beteuert. „Ich habe nichts von einem Attentat gewusst“, erklärte er. „Ich habe mich bei den Opfern schon genug entschuldigt für eine Tat, die ich nicht begangen habe.“ Er sei gegen Selbstmordattentate. Und vielleicht sei es nicht seine glücklichste Idee gewesen, nach Afghanistan zu gehen, sagte er. Zuvor hatte Ganczarskis Verteidiger Sébastien Bono den Freispruch seines Mandanten gefordert. In seinem mehrstündigen Plädoyer legte er dar, dass aus den Aufenthalten des Angeklagten in Lagern der Al-Kaida in Afghanistan keine Mitgliedschaft in der Terrororganisation abzuleiten sei. Ebenso wenig sei aus dem Anruf des Attentäters bei Ganczarski am Tag des Anschlags „ein Akt der Komplizenschaft“ zu sehen. Das Wort „Gottes Segen sei mit Dir“, mit dem Ganczarski den Anruf des Attentäters beendete, sei kein religiöser Segen, sondern eine im „islamischen kulturellen Kontext“ übliche Floskel.
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