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ARCHIV - 12.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen. Die Rufe nach Schließung der Schulen in Nordrhein-Westfalen werden lauter. Am Donnerstag forderte der NRW-Elternverband, den Unterricht einzustellen. Es sei inkonsequent, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abzusagen, den Betrieb an Schulen mit weit mehr Schülern aber weiterlaufen zu lassen. «Wir bekommen viele Anrufe besorgter Eltern», sagte Elternvereins-Vorsitzende Heck. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© dpa

Entscheidungen in der Coronavirus-Krise: Diese Bundesländer haben die Schließung von Schulen und Kitas beschlossen

Ein Bundesland nach dem anderen plant die Schließung von Schulen und Kitas. Das Saarland machte den Anfang, Bayern und Berlin folgten.

Das Saarland machte den Anfang, im Anschluss haben mehrere Bundesländer beschlossen, Schulen und Kitas zu schließen. Dazu gehören Berlin, Bayern, Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein.

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In Berlin stellen Schulen und Kitas von nächster Woche an stufenweise ihren Betrieb ein. Das teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit. Die Schließung soll am Montag mit den Oberstufenzentren beginnen.

Ähnliches hatte kurz zuvor Bayern beschlossen. Dort werden von Montag bis zum Ende der Osterferien am 20. April alle Kindergärten, Schulen und Kitas geschlossen, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Es solle aber in Bayern eine Notfallbetreuung etwa für Kinder von medizinischem Personal geben. Zudem würden für Schüler digitale Alternativ-Angebote geschaffen, kündigte Söder an.

Für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime gelte ab sofort ein Besuchsverbot. "Unser Schutz gilt der älteren Bevölkerung", sagte Söder zur Begründung. Die Gastronomie dagegen solle geöffnet bleiben.

Auch Niedersachsen schließt Schulen

Niedersachsen folgte als viertes Bundesland: Schulen bleiben dort nach dpa-Informationen von Montag an dicht. Nach zwei Wochen außerplanmäßiger Schließung würden am 30. März nahtlos zwei Wochen Osterferien beginnen.

Auch das Bundesland Bremen schließt von Montag an alle Schulen und Kitas. Der Senat sehe diese Maßnahme als notwendig an, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, teilte die Landesregierung am Freitag nach einer Sondersitzung mit. 

Schleswig-Holstein will auch Schulen und Kitas schließen

Einen ähnlichen Beschluss fasste Schleswig-Holstein: Ab Montag sollen dort für etwa einen Monat Schulen und Kitas geschlossen sein. Wie die Landesregierung in Kiel mitteilte, gelten die Maßnahmen ab Montag zunächst bis zum 19. April. An diesem Tag würden die regulären Osterferien im Land enden.

Für Kitakinder und jüngere Schüler bis zur Klasse sechs werde in bestimmten Fällen eine Notbetreuung gewährleistet, teilten das Gesundheits- und das Bildungsministerium mit. Dies gelte aber nur für Eltern, die in für die Versorgung und Sicherheit unverzichtbaren Berufen arbeiteten. Dazu zählten etwa Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Polizei, Justiz oder Feuerwehr. Es gilt aber auch für Energieversorger oder Hersteller von Medizinmaterial.

Die demnächst anstehenden Abiturprüfungen in Schleswig-Holstein werden pauschal auf die ohnehin bereits eingeplanten regulären Nachholtermine nach den Osterferien verlegt. Die Regierung sei bestrebt, allen Schülern das Ablegen von Prüfungen zu ermöglichen.

Am Nachmittag folgte auch Nordrhein-Westfalen mit einem Beschluss zu Schul- und Kitaschließungen. Der genaue Schließungstag war zunächst noch offen – die „Rheinische Post“ berichtete, dass die Schulen spätestens am Mittwoch geschlossen werden sollen. 

Saarland war das erste Bundesland mit Schulschließungen

Am Donnerstagabend hatte bereits das Saarland einen ähnlichen Beschluss gefasst: Dort werden  wegen des Coronavirus die alle Schulen und Kindertagesstätten ab der kommenden Woche g. Es ist das erste Bundesland, das einen solchen Beschluss fasst. Schulen und Kitas sollten bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstagabend.

Eine Notversorgung der Betreuung für Familien solle aber sichergestellt werden. Der Ministerrat soll noch über den Plan der Landesregierung beraten.

Wegen seiner direkten Nähe zu den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg stehe das Saarland vor besonderen Herausforderungen, erklärte Hans. Allen Berufspendlern aus Frankreich werde empfohlen, bis auf Weiteres zu Hause bleiben.

Am Donnerstag hatte bereits die Stadt Halle an der Saale die Schließung aller Schulen, Horte und Kitas beschlossen. (Tsp, dpa, AFP)

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